Im Test: „Animal Crossing – Happy Home Designer“ – Wer kreiert das schönste Haus?

von | Nov 16, 2015

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

niveau-texter

Wenn ihr so richtige Liebhaber davon seid, die eigene Wohnung oder sogar das eigene Haus einzurichten und eurem Stil entsprechend zu gestalten, solltet ihr euch „Animal Crossing – Happy Home Designer“ für den Nintendo 3DS näher anschauen.

Hier seid ihr der neue Mitarbeiter bei ImmoNook, dem Einrichtungsunternehmen der Stadt. Künftig ist es eure Aufgabe, die Häuser und Wohnungen der tierischen Stadtbewohner ihren Wünschen nach einzurichten. Doch auch eure Fantasie spielt eine entscheidende Rolle, denn auch ihr habt bei der Einrichtung ein Wörtchen mitzureden.
Das Möbelhaus auf dem Touchscreen
An sich erscheint es so, als hättet ihr stets ein ganzes Möbelhaus in eurem Repertoir, wenn ihr euch um die Wohnung eines Kunden kümmern sollt. Als erstes möchte nämlich Karlotta, eine Mitarbeiterin von ImmoNook, euer Talent für die Wohnungseinrichtung überprüfen. So kümmert ihr euch also zuerst um ihre Einrichtung. Sie selbst hat ein paar Wünsche, die ihr berücksichtigen solltet, ansonsten liegt es an euch, wie ihr den Raum weiter einrichtet und ausstattet. Der Kunde selbst hat natürlich einige Vorlieben, diese müsst ihr aber nicht zwingend immer berücksichtigen.

 

(c) nintendo-europe-media.com

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Die Steuerung ist bei der Einrichtung der Häuser sehr gut gelungen. Auf dem Touchscreen findet ihr einzelne Kategorien, die jeweils mehrere Arten von Möbelstücken abdecken. Von Anfang an habt ihr eine beträchtliche Anzahl an Mobiliar zur Verfügung, mit jedem Kunden kommen aber beispielsweise weitere Betten, Schränke, Stühle oder Tische dazu. Darüber hinaus könnt ihr so ziemlich jeden Bereich eines Hauses ausstatten. Das reicht von dem Boden bis hin zu den Wänden und nach einer gewissen Spielzeit könnt ihr euch sogar die Decke vornehmen.
Habt ihr ein Möbelstück ausgewählt, erscheint es in dem Zimmer und ihr könnt es euren Wünschen nach platzieren. Die Möbel könnt ihr auch drehen, damit auch wirklich alles eurem Sinne entspricht. So probiert ihr Möbelstück für Möbelstück aus, kümmert euch nebenbei noch um einen schicken Teppich oder eine passende Tapete und erschafft somit das Zimmer, welches die Träume eures Kunden hoffentlich erfüllt. Auf dem Touchscreen seht ihr immer das Zimmer aus der Vogelperspektive und habt somit genau im Blick, an welchen Stellen sich noch ein weiterer Gegenstand lohnen könnte. In der Regel sind eure Kunden aber schon zufrieden, wenn ihr ihre speziellen Vorgaben erfüllt.
Sehr viele Möbelstücke
Wie eben schon gesagt, erhaltet ihr mit jedem Kunden neue Möbel für euer Inventar. Je mehr Häuser ihr für eure Kunden also einrichtet, umso mehr Einrichtungsgegenstände erhaltet ihr. Mit der Zeit wird die Auswahl immer größer, wodurch sich im weiteren Spielverlauf also immer neue Möglichkeiten ergeben, was das Aussehen und die Einrichtung eines Hauses angeht. Sprich: ihr fangt klein an und arbeitet euch immer weiter vor. Dazu sei gesagt, dass ihr euch nicht nur auf die Einrichtung von Privatwohnungen und –häusern konzentriert. Mit der Zeit sollt ihr auch der Stadt an sich zu mehr Prestige verhelfen und kümmert euch beispielsweise um eine neue Schule oder einen Supermarkt. Melinda aus dem Rathaus kommt früher oder später auf euch zu vermittelt euch die ersten Aufträge für diesen Bereich, denen ihr besonders viel Aufmerksamkeit schenken solltet.
Mit der Zeit verkauft ihr euren tierischen Freunden übrigens nicht nur die Einrichtung des Hauses, sondern auch ganze Grundstücke. Eben jene Grundstücke dürft ihr dann ebenfalls ausstatten, wodurch ihr euch beispielsweise auch im Garten austobt und das Haus selbst sogar mal seht und verändern könnt. Sollte das Dach lieber rot oder doch eher blau sein? Welches Design passt am besten für die Eingangstür? Solche Fragen behandelt ihr mit der Zeit, wodurch ihr immer weitere Aufgaben erhaltet, je mehr ihr spielt. Das ist nicht nur spannend, sondern auch ermutigend, da ihr immer größere Aufträge erhaltet. Eure Arbeit wird in „Animal Crossing – Happy Home Designer“ also auf jeden Fall geschätzt.

 

(c) nintendo-europe-media.com

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Nervige Spielgeräusche
Allerdings sollte gesagt werden, dass hier vor allem die Spieler angesprochen werden, die sich auch gerne mit der Einrichtung eines Hauses oder Zimmers beschäftigen. Wer damit überhaupt nichts anfangen kann, sollte sich über „Animal Crossing – Happy Home Designer“ noch einmal Gedanken machen.
Des Weiteren ist auch der Spielstil an sich nicht unbedingt jedermanns Sache. Schließlich sind die Charaktere alle sehr niedlich und kinderfreundlich gestaltet und wo es nur geht, erhaltet ihr Zustimmung für das, was ihr im Spiel leistet. Ein so großer Schwierigkeitsgrad ist somit nicht gegeben, da auch der Spieleinstieg sehr einfach ausfällt, was natürlich ein großer Vorteil für Neulinge ist.
Was mehr als nur nervig sein kann, ist das Gerede der Figuren. So machen eure tierischen Freunde für jede Silbe einen ganz speziellen Laut. Da im Spiel sehr viel geredet wird, könnte es also sehr schnell passieren, dass ihr euch schon bald dazu entschließt, den Ton abzuschalten. Dies dürfte bei jüngeren Spielern nicht unbedingt der Fall sein, aber ältere Gemüter dürften wissen, was hier gemeint ist.

Amiibos und die Funktionen des Nintendo 3DS
Doch wie sieht es eigentlich mit der Amiibo-Unterstützung aus? Zuerst einmal sei gesagt, dass ihr euch ein sogenanntes „NFC-Lesegerät“ besorgen müsst, wollt ihr Amiibos mit einem älteren 3DS nutzen. Die „New 3DS“-Gerätschaften unterstützen Amiibos von Haus aus über den Touchscreen. So könnt ihr Amiibo-Figuren der „Animal Crossing“-Serie im Spiel nutzen, um neue Aufträge der jeweiligen Charaktere zu erhalten. Gleiches gilt für die neuen Amiibo-Karten. Auch durch diese Karten könnt ihr die abgebildeten Figuren ins Spiel holen, sie in ein von euch eingerichtetes Haus einladen oder spezielle Aufgaben an sie verteilen. Dementsprechend erhaltet ihr durch die Amiibos also einen gewissen Mehrwert für das Spiel selbst, was ja noch lange nicht immer der Fall ist.
Des Weiteren werden auch eigene Funktionen des Nintendo 3DS selbst genutzt. So könnt ihr die Münzen, die ihr über den Schrittzähler jeden Tag sammelt, im Spiel einsetzen, um neue Einrichtungsgegenstände zu erhalten oder das Aussehen eures Bewohners nachhaltig zu verändern. Dadurch macht ihr beispielsweise einen Workshop im Bereich Deckenausstattung oder ähnliches und erweitert euer Portfolio an Gegenständen immer weiter.
Eure selbst kreierten Häuser und Einrichtungen könnt ihr über das soziale Netzwerk Miiverse übrigens mit anderen Spielern teilen. Noch dazu ist es möglich, eure Freunde einzuladen, damit sie sich eure besten Häuser einmal aus der Nähe ansehen können. Der 3D-Effekt ist übrigens kaum der Rede wert, da schließlich nicht allzu viel in Animal Crossing – Happy Home Designer passiert.

Fakten
• Zweites Animal Crossing für den Nintendo 3DS
• Zentrales Spiel-Element: Einrichtung von Zimmern und Häusern
• Touchscreen-Steuerung ist intuitiv und geht gut von der Hand
• Euer Aufgabenbereich erweitert sich von Auftrag zu Auftrag
• Ihr erhaltet immer mehr Möbel und Gegenstände
• Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
• Gerede der Figuren wird schnell nervig
• Unterstützende Amiibo-Funktionen
• NFC-Lesegerät benötigt, wenn ihr keinen New Nintendo 3DS besitzt

Eigene Meinung
Also ich finde „Animal Crossing – Happy Home Designer“ nicht schlecht. Meiner Fantasie sind bei der Einrichtung der vielen Häuser und Zimmer keine Grenzen gesetzt. Gut, kleinere Vorgaben muss ich erfüllen, aber sonst kann ich wirklich genau das machen, was ich möchte und ein Haus so einrichten, wie ich es für richtig halte. Ich bin zwar  kein Fan davon, ständig meine Wohnung neu einzurichten oder bei Ikea vorbeizuschauen, aber Spaß macht es im Spiel durchaus. Noch dazu ist es motivierend, immer größere Aufträge zu erhalten und dadurch neue Funktionen freizuschalten.
Allerdings spricht mich der Stil als 25-jähriger Mann überhaupt nicht an. Die Figuren sind alle mega knuffig und niedlich gestaltet, was eher für jüngere Spieler geeignet ist. Das spricht auch für den leichten Schwierigkeitsgrad des Spiels. Jedoch finde ich es unglaublich nervig, wenn die Tiere anfangen in ihrer Fantasie-Sprache miteinander zu reden. Das hat nicht lange gedauert, bis ich den Ton leider ausmachen musste.
Ansonsten finde ich das Spiel aber gelungen und gerade wer sehr gerne seinen Freunden dabei hilft, die neue Wohnung oder das frisch gebaute Haus mit einzurichten und Möbel auszusuchen, ist mit „Animal Crossing – Happy Home Designer“ gut bedient.