Niveau-Klatsch beim „Paarduell“

von | Feb 23, 2016

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

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Die ARD hat uns ins Studio der neuen Quizshow „Paarduell – Wer schlägt Gesthuysen und Plasberg?“ eingeladen. Dabei konnten wir nicht nur das Studio selbst etwas genauer unter die Lupe nehmen, sondern auch mit Moderator Jörg Pilawa, sowie dem teilnehmenden Ehepaar Anne Gesthuysen und Frank Plasberg ein paar Worte wechseln. Das Paarduell läuft aktuell montags bis freitags im Ersten.

Eine offene Interview-Runde leitet ein allgemeines Gespräch mit Pilawa, Gesthuysen und Plasberg ein. Beim Fotoshooting zeichnet es sich bereits ab, im kleineren Kreis wird es direkt klar: die drei Paarduell-Teilnehmer funktionieren einfach großartig zusammen. Alle verstehen sich hervorragend und das etwa halbstündige Gespräch ist nicht nur lustig, sondern ausgesprochen fröhlich. Nun war die Zeit für allgemeine Fragen gekommen.

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So spricht Pilawa beispielsweise über das Konzept der neuen Quiz-Sendung: „Wir trauen uns tatsächlich am Vorabend zu einer tollen Sendezeit zwei Paare im Studio gegeneinander antreten zu lassen. Das eine Paar ist immer gesetzt und sitzt hier zu meiner Linken, Anne Gesthuysen und Frank Plasberg, die immer gegen ein anderes Paar in drei unterschiedlichen Quizrunden antreten. In der ersten Runde geht es darum, möglichst viel Geld zu sammeln, da werden offene Fragen in 60 Sekunden abwechselnd gespielt. Das Herausforderer-Paar darf zunächst eine Kategorie auswählen und Anne Gesthuysen und Frank Plasberg müssen dann das nehmen, was übrig bleibt – wusstet ihr das eigentlich?“

Plasberg: „Nein(lacht).“

Pilawa: „Für jede richtige Antwort gibt es Geld. Die zweite Runde besteht aus zwei Teilen: Im ersten Part werden Fragen mit Antwort-Alternativen gestellt, die wir vorgeben. Dann kommen Annes fünf Minuten, in denen sie buzzern darf. Also, eine Buzzer-Domina ist sie schon, sie haut da drauf, das glaubst du gar nicht (lacht), da hat Frank keine Chance. Wir zeigen Einspielfilme von Kindern, die Begriffe darstellen und die Teams müssen dann erraten, worum es sich handelt.
Hier wird auf den Buzzer gehauen und wissen sie es, gibt es für jede richtige Antwort 300 Euro. Wissen sie es nicht, darf das andere Paar dann das Video weiteranschauen und eine eigene Antwort geben. Danach kommt das große Finale, worauf ich mich sehr freue. Das gab es in dieser Form noch nie: Nur einer der Teilnehmer darf Fragen beantworten und der andere, der zunächst die Kategorien der Fragen erfährt, muss seinen Partner einschätzen.“

Auf die Kategorien wird letztendlich noch eine Geldsumme gesetzt. Die Hoffnung ist natürlich groß, dass derjenige, der die Fragen beantworten muss, auch die richtigen Kategorien von seinem Partner zugespielt bekommt. Plasberg und Gesthuysen freuen sich sehr auf das Paarduell und können sich gegenseitig sehr gut einschätzen: „Ich habe das Gefühl, ich kenne ihn in- und auswendig“, so Gesthuysen. Allerdings besuchen ja auch weitere Paare das Paarduell.

So haben Plasberg und Gesthuysen sehr wohl Respekt vor ihren Kontrahenten: „Also, … der Untertitel der Sendung heißt ja ‚Wer schlägt Plasberg und Gesthuysen?‘. Unsere Angst ist einfach, dass die Antwort „Alle!“ ist. Marcel Reiff kommt mit seiner Frau. Sie ist Professorin und Gynäkologin. Er ist nicht nur ein Fußball-Gelehrter, sondern auch ein Privat-Gelehrter.“

Gesthuysen: „Oder Katja Burckhard und Hans Mahr. Er weiß alles über Politik und Wirtschaft und sie kennt die ganze Yellow Press rauf und runter.“

paarduellPlasberg und Gesthuysen waren direkt Feuer und Flamme für das Paarduell, da sie schon vorher in mehreren Quiz-Sendungen gastierten und großen Spaß dabei hatten. Über eine eigene Sendung wurde sogar schon nachgedacht und Pilawa sei schon immer als „Wunsch-Therapeut“ angedacht gewesen.

Gesthuysen: „Uns hat keiner bitten müssen. Ich bin eine leidenschaftliche Quizzerin, mein Mann MUSS leidenschaftlicher Quizzer sein, weil ich ihn darum bitte – mit sehr viel Charme.“

Auch das Thema „Produktion“ kam auf, da Plasberg und Pilawa schließlich jeweils ihre eigene Produktionsfirma besitzen. Plasbergs Firma
übernimmt beim Paarduell jedoch die Produktion, was Pilawa aber ganz nüchtern betrachtet und als sehr angenehm empfindet. So sei es sehr schön zu sehen, wie eine andere Produktionsfirma solch eine Quiz-Sendung aufbaue. Darüber hinaus sehen es Pilawa, Gesthuysen und Plasberg sehr gerne, dass mit dem Paarduell eine neue Quiz-Show in das Vorabend-Programm gelangt. Pilawa traute sich mit dem Quizduell, welches auf der gleichnamigen Quiz-App basiert, nach einer Durststrecke wieder zurück ins Vorabend-Programm und habe dementsprechend den Weg für das Paarduell geebnet, so Frank Plasberg.

Zudem liefert Pilawa eine Antwort auf die Frage, warum die Zuschauer gerne quizzen: „Quiz war nicht nur die erste Unterhaltungssendung, die es gab, es wird auch die letzte sein. Quiz erfüllt etwas, was wir uns immer wünschen: Interaktivität! Jeder, der zu Hause sitzt, rät mit. Beim fiktionalen Programm gucke ich nur oder bin nur emotional berührt oder
nicht- beim Quiz bin ich dabei. Ich kann jederzeit in eine Sendung reinkommen und jederzeit auch wieder rausgehen. Das ist nicht schlimm, so lange die Spielregeln überschaubar sind. Wenn man sich jetzt ein Erfolgsquiz anschaut wie ‚Wer wird Millionär?‘, werden Sie dort keinen Fehler von der Dramaturgie her finden, weil es ein ganz einfaches und in einem Satz zu erklärendes Spielprinzip ist. Das macht Fernsehen aus,… dass ich auf dem Sofa von etwas gebannt bin, was ich verstehe und mich in die Situation bringt, mehr zu wissen, als der Kandidat auf dem Stuhl.
Sie sagen zu Hause immer ‚Es ist A oder vielleicht B‘ und wenn der Moderator sagt ‚B ist richtig‘, sagen sie: ‚Siehst du, hab ich doch gewusst!‘. Es ist eine ganz große, emotionale Flughöhe, mit der du bei einem Quiz unterwegs bist, deswegen funktioniert das immer.“

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Die Hintergründe vom Paarduell wurden ebenfalls beleuchtet.
Beispielsweise kam die Frage auf, wie die nicht-prominenten Paare überhaupt gefunden werden, worauf Pilawa antwortete: „Das ist wie bei jeder Quizshow. Man bewirbt sich und wir müssen dann natürlich abchecken, ob es auch wirklich Paare sind. Es gibt Agenturen, die diese Arbeit für uns übernehmen. Bei einer Zusammenstellung von 26 Sendungen kommt es aber auch ein wenig auf die Mischung an. Es bringt wenig, wenn ich fünf Mal hintereinander ein Paar habe, das seit fünf Jahren verheiratet ist. So werden die Sendungen zusammengestellt. Wir haben sogar einmal ausgewertet, dass „normale“ Paare entweder genauso oder besser funktionieren als prominente Paare. Da ist die Identifikation mit dem Zuschauer natürlich noch größer.“

Gesthuysen: „Bei denen ist die Hemmschwelle auch kleiner.“

Pilawa: „Genau. Wenn ein „normales“ Paar gegen ein prominentes Paar spielt, greift natürlich das Prinzip David gegen Goliath. Der Zuschauer ist spontan erst einmal auf der Seite des anscheinend Kleineren und Schwächeren.“

Des Weiteren ist die Hoffnung groß, dass bei manchen Paaren auch hitzige Diskussionen entstehen. Das gilt sowohl für prominente, als auch normale Paare, denn bei einem Quiz kommen Emotionen und ein gewisser Druck auf, der natürliche und menschliche Reaktionen hervorruft. Jede Seite möchte schließlich immer die richtige Antwort parat haben und letztendlich als Sieger von der Bühne gehen. Auch sei es spannend zu sehen, wie bekannte Gesichter in einer neuen Rolle auftreten.

Viele machen sich auch über eine mögliche Blamage im Fernsehen Gedanken.
Plasberg und Gesthuysen nehmen diesbezüglich aber den Wind aus den Segeln und sagen, dass es „nur Fernsehen“ ist. Gerade deswegen sei vieles auch sehr schnell wieder vergessen. Das gelte sowohl für die Prominenten, als auch normalen Quiz-Duellanten. Plasberg, Gesthuysen und Pilawa sind zudem nach wie vor aufgeregt, wenn es auf eine neue Sendung zugeht. Eine gewisse Anspannung gehöre für Plasberg dazu, dies verspüre er vor allem dann, wenn er im Urlaub gewesen sei. Bei einer Quiz-Sendung sei es noch einmal etwas Anderes, weil es sich um eine Show handeln würde, auf die man sich nicht vorbereiten könne.

Gesthuysen verspürt weniger Anspannung, als vielmehr etwas Adrenalin.
Lampenfieber käme bei ihr eher auf, wenn Sie während einer Lese-Tour von
100 bis 200 Augenpaaren angeschaut würde. Wenn dann ein Witz nicht sitzt, würde sie das direkt durch die Resonanz des Publikums mitbekommen. Pilawa zitiert hingegen Rudi Carrell, der einmal zu ihm
sagte: „Jörg, wenn du vor einer Sendung nicht mehr aufgeregt bist, dann hör auf.“