Einige von euch haben sich gemeldet und gefragt: „Ey, was haltet ihr eigentlich vom Resident Evil 4 Remake?“ – und ganz ehrlich? Es wäre fast schon eine Beleidigung an die Gaming-Götter, sich nicht mit dieser Neuauflage zu beschäftigen. Wir haben das Spiel auf dem PC getestet, unzählige Male vor Kettensägenmännern Reißaus genommen und dabei das ein oder andere Mal geflucht. Und ja, wir werden es auch dieses Ostern wieder bei einem veganen Eierlikörchen genießen – weil’s einfach zu gut ist.
Ein legendäres Horror-Game in neuem Gewand
Das Original Resident Evil 4 erschien 2005 und gilt bis heute als eines der besten Survival-Horror-Spiele aller Zeiten. Die Mischung aus Action, Horror und absurden Charakteren hat das Genre nachhaltig geprägt. Capcom hat das Ganze jetzt in ein modernes Gewand gepackt und dabei erstaunlich viel Feingefühl bewiesen: Das Remake bleibt nah am Original, verbessert aber so ziemlich jeden Aspekt, den man verbessern konnte.
Aber reicht das aus, um auch 2024 noch zu überzeugen?
Grafik & Atmosphäre – Willkommen im Sumpf der Verzweiflung
Optisch ist das Remake eine absolute Wucht. Dank der RE Engine sieht alles düsterer, dreckiger und noch bedrohlicher aus als damals. Die matschigen Texturen der 2005er-Version sind Geschichte – stattdessen gibt’s realistische Umgebungen, lebensechte Lichteffekte und eine Detailverliebtheit, die das ganze Horror-Feeling auf ein neues Level hebt.
Gerade die ersten Minuten im düsteren Wald haben uns sofort in den Bann gezogen. Nebel wabert durch die Luft, Baumstämme sind feucht und moosig, und man spürt förmlich, wie sich die Kälte durch Leons Lederjacke frisst. Der Horror wirkt nicht mehr so überzogen wie damals, sondern hat eine viel realistischere, fast schon bedrückende Note bekommen.
Die Gegner – allen voran die berüchtigten Dorfbewohner mit ihren Kettensägen und Mistgabeln – sehen jetzt noch bedrohlicher aus. Besonders die neuen Animationen, wenn sie mit letzter Kraft nach Leon greifen, sorgen regelmäßig für Gänsehaut.
Gameplay – Flüssiger, schneller, härter
Capcom hat die Steuerung modernisiert, ohne das ikonische Gameplay zu zerstören. Leon kann sich nun endlich gleichzeitig bewegen und schießen – ein Feature, das 2005 noch fehlte und heute absolut überfällig war. Die Kämpfe fühlen sich dadurch deutlich flüssiger an, ohne dass das Spiel zu einem simplen Shooter verkommt.
Und ja, die Gegner sind immer noch verdammt aggressiv. Wer denkt, er könne sich mit ein paar Kopfschüssen aus jeder Situation retten, wird schnell merken: Nope. Die Ganados weichen aus, greifen in Gruppen an und lassen sich auch mit zerschossenen Köpfen nicht so leicht aufhalten.
Das Kampfmesser spielt eine viel größere Rolle als früher. Es kann jetzt genutzt werden, um sich aus dem Griff eines Gegners zu befreien oder sogar tödliche Angriffe zu kontern. Allerdings geht das Messer mit der Zeit kaputt, was für zusätzliche Spannung sorgt – vor allem, wenn man gerade von einem halben Dorf gejagt wird.
Die ikonischen Bosskämpfe – Noch fieser als früher
Erinnert ihr euch an El Gigante? Oder an den durchgedrehten Salazar? Keine Sorge, sie sind alle noch da – und sie sind schlimmer als je zuvor.
Die Bosskämpfe sind nicht nur grafisch spektakulärer, sondern auch spielerisch fordernder. Viele Bosse haben neue Angriffsmuster bekommen, was selbst Veteranen vor neue Herausforderungen stellt. Besonders der Kampf gegen den Kettensägen-Ganado im brennenden Haus dürfte für so manche Schweißperle auf der Stirn sorgen.
Ashley – endlich kein nerviger Ballast mehr
Einer der größten Kritikpunkte am Original war Ashley. Die Präsidententochter war damals ein nerviges Anhängsel, das sich ständig in die Schusslinie stellte und gerettet werden musste. Im Remake hat sie eine Generalüberholung bekommen: Sie kann sich jetzt eigenständig ducken, ausweichen und reagiert viel klüger auf Gefahrensituationen.
Natürlich bleibt sie weiterhin schutzbedürftig, aber es fühlt sich nicht mehr so an, als würde man einen nervigen Klotz am Bein mitschleppen. Und ganz ehrlich? Sie wirkt als Charakter viel glaubwürdiger und sympathischer.
PC-Performance – Läuft wie ein Traum (mit kleinen Abstrichen)
Die RE Engine ist für ihre gute Performance bekannt, und auch Resident Evil 4 Remake macht hier keine Ausnahme. Auf einem modernen Gaming-PC läuft das Spiel butterweich – selbst mit hohen Einstellungen.
Allerdings gibt es ein paar kleinere Probleme mit gelegentlichen Framerate-Einbrüchen, vor allem in Gebieten mit viel Nebel oder Rauch. Ein aktueller Patch hat hier schon Besserung gebracht, aber je nach Hardware kann es dennoch zu kurzen Rucklern kommen.
Wer einen schwächeren PC hat, sollte zudem die Raytracing-Option lieber deaktivieren – sie frisst viel Leistung, ohne dass der Unterschied zur normalen Beleuchtung so groß wäre.
Sounddesign – Horror fürs Trommelfell
Wenn es ein Spiel gibt, bei dem Kopfhörer Pflicht sind, dann dieses.
Das Sounddesign ist schlichtweg perfekt. Die Geräusche der Dorfbewohner, die im Hintergrund murmeln oder plötzlich losschreien, die knarrenden Holzböden in den verlassenen Häusern und die verstörende Musik, die in brenzligen Momenten einsetzt – all das sorgt für eine unfassbar dichte Atmosphäre.
Besonders das Flüstern der Kettensägen-Ganados hat uns mehrfach das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Fazit – Der perfekte Mix aus Nostalgie und Moderne
Capcom hat es geschafft, das fast unmögliche zu erreichen: Resident Evil 4 Remake ist eine Hommage an das Original, ohne sich in der Nostalgie zu verlieren. Das Spiel sieht fantastisch aus, spielt sich großartig und macht einfach nur süchtig.
Natürlich gibt es ein paar kleine Schwächen – die KI der normalen Gegner könnte manchmal etwas intelligenter sein, und die Performance-Probleme auf dem PC sollten noch weiter optimiert werden. Aber unterm Strich bleibt es eines der besten Remakes, die wir je gespielt haben.
Und ja – wir werden auch dieses Ostern wieder bei einem veganen Eierlikörchen durch die düsteren Wälder stapfen und hoffen, dass wir diesmal nicht schon nach fünf Minuten vom Kettensägenmann erwischt werden.
Unsere Wertung: 9,5/10
✅ Fantastische Grafik und Atmosphäre
✅ Flüssiges, modernisiertes Gameplay
✅ Verbesserte Ashley-Begleitung
✅ Bosskämpfe sind intensiver als je zuvor
✅ Sounddesign vom Feinsten
❌ Kleinere Performance-Probleme auf PC
❌ Gegner-KI manchmal nicht die hellste
Wer das Original liebt oder einfach nur ein verdammt gutes Survival-Horror-Spiel zocken will, kann hier bedenkenlos zugreifen. Aber seid gewarnt: Das hier ist nichts für schwache Nerven!


