Wenn man jeden Morgen um halb vier aufsteht, um die Radio Arabella Morning Show in Bayern zu moderieren, dann fühlt sich ein freies Wochenende wie ein kleines Geschenk an. Und genau dieses Geschenk habe ich mir gestern gemacht: zwei Stunden Fahrt – und plötzlich stand ich mitten im vorweihnachtlichen Zauber von Kitzbühel.
Ich war noch nie auf diesem Weihnachtsmarkt, doch schon beim ersten Schritt in die festlich geschmückten Gassen wurde mir klar: Hier beginnt Weihnachten.
Die klare Abendluft bei minus acht Grad, die Lichter, die wie warm leuchtende Sterne über den Markt gespannt sind, und die feinen Düfte von Glühwein, Gewürzen und frischem Gebäck – alles zusammen fühlte sich an wie ein Eintauchen in die sanfte, stillere Seite der Adventszeit.
Die Tiroler Schmankerln – Rindswürste vom Grill, Speckkraut, Pommes mit Trüffel – duften so einladend, dass man stehen bleibt, bevor man es merkt. Und natürlich Glühwein, der wie ein leiser Wärmespender durch die Hände und bis ins Herz fließt. Ich persönlich konnte nicht an dem warmen Eierlikör vorbeigehen. Serviert in einer kleinen, essbaren Schoko-Waffeltasse – vielleicht nicht die größte Portion, aber cremig dank der Sahne on Top oder wie es hier in Österreich heißt Schlagobers, angenehm süß und genau richtig für diesen Abend.
Vom Riesenrad aus öffnet sich der Blick über die gesamte Stadt: beleuchtete Häuser, schimmernde Fenster, die Fußgängerzone, die sich mit dem Markt verbindet – alles wirkt wie ein einziges, ruhiges Lichtermeer. Und zwischen all dem entdecke ich Maronenstände, die mich sofort ansprechen. Besonders schön: An jedem Tütchen hängt ein kleines Müllsäckchen – so bleibt die Stadt sauber und der Zauber ungestört.
Für Kinder gibt es Bastel- und Malecken, die warm erleuchtet sind und die kleinen Besucher glücklich beschäftigen. Und wer noch ein Geschenk sucht, findet hier liebevoll gefertigte Besonderheiten: handgestricktes, Holzkunst, kleine Teddys, Filzschuhe für kalte Wintertage, sogar handgemachte Taschen aus HOLZ. Es fühlt sich an wie ein Markt, der nicht nur dekoriert, sondern von Herzen gestaltet ist.
Als ich später den letzten Schluck Glühwein trank, merkte ich, wie die Kälte des Abends mich doch etwas überrascht hatte. Also entschied ich spontan, in Kitzbühel zu bleiben. Ich fand schließlich noch ein Hotel und die perfekte Wärme: eine Sauna, in der die Kälte von draußen langsam aus den Gliedern wich, während die Eindrücke des Abends noch leise nachglühten.
So endete mein Tag – erfüllt von Licht, Düften, stillen Momenten und einer Vorfreude, wie sie nur die Weihnachtszeit schenken kann.
Und während ich dort saß, spürte ich es ganz deutlich: In Kitzbühel beginnt Weihnachten – nicht laut, sondern leuchtend.


