Zirkus des Horros – Verlängerung der anderen Art!

von | Jun 6, 2015

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

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Gestern um Punkt 11 Uhr wurden wir Zeugen der wohl abenteuerlichsten Verlängerungsbekanntgebung der letzten Jahre. Seit der Premiere am letzten Montag pilgern die Fans von Artistik, Grusel und Horror zum Düsseldorfer Stauffenplatz, wo der berühmte „Zirkus des Horrors“ gastiert. Heute gab das Spektakel rund um Freaks, düstere Clowns und sexy Zombiekrankenschwestern, deren Röcke nicht kürzer sein dürften, seine Verlängerung bis zum Ende des Monats bekannt.

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Doch der „Zirkus des Horrors“ wäre nicht der „Zirkus des Horrors“, wenn das verlängerte Gastspiel ausschließlich durch die Überklebungen der Poster in der ganzen Stadt erfolgt wäre. Stattdessen hatten heute die Stars der Gruppe „Pain Solution“ ihren großen Auftritt. An nur zwei Haken aufgehangen, die, wie bei der Show, durch den Rücken gestochen werden, wurde eine der wunderschönen Künstlerinnen in schwindelerregende Höhe gezogen, um das Poster attraktiv und ein wenig blutig zu präsentieren. Parallel dazu erklangen -mal wieder- die vertrauten Klänge zu Marilyn Mansons „This is the new shit“ und prompt fühlten wir uns wieder ein paar Tage zurück in die Manege versetzt.

Doch das Besondere dieses Mal: wir durften, gemeinsam mit ein paar Kollegen, sehen, wie die Haken nicht nur sorgsam angebracht, sondern auch die Haut desinfiziert wurde. Hierzu ist zu sagen: „Pain Solution“ ist nichts für schwache Nerven. Zudem zeigen die Narben an den Körpern der Artisten, dass hier keine Tricks im Spiel sind.

„Ja, es tut weh, aber in diesem Fall ist der Schmerz gewollt.“ erklärt uns Kevin Leppien, der PR-Leiter des „Zirkus des Horrors“. Die Aussage bringt uns zum Schmunzeln, hilft uns jedoch nur bedingt weiter. Immerhin können WIR uns nicht vorstellen, circa 30 Meter in die Luft, ausschließlich gehalten von zwei Hautlappen, gezogen zu werden.

Die Künstlerin von „Pain Solution“ scheint jedoch auch in schwindelerregender Höhe gut gelaunt zu sein. Sie tanzt, lacht, macht Fotos von uns, die wir wie eine kleine betröppelte Menge aussehen müssen, die nach oben blickt und deren Blick ein hochachtungsvolles und bewunderndes „WTF?“ zeigen muss.

Wie immer geht natürlich alles gut. Zudem haben wir noch die Gelegenheit, mit dem Künstler zu sprechen, der das Publikum bereits in anderen Städten spaltete: Der Clown Maleficus. Die Kombination aus dem Kostüm, das noch am Montagabend die Besucher beleidigte, Kakerlaken verteilte und an die Hundeleine nahm mit einem Mann, der uns heute „ganz normal“ und außerhalb der Rolle Rede und Antwort steht, verwirrt zunächst ein bißchen. „Man bemerkt immer wieder Unterschiede beim Publikum in den unterschiedlichen Städten. Die Düsseldorfer sind gut drauf. Aber es sind vor allem die Berliner, die sehr viel abkönnen, was Witze und düstere Gags angeht.“ lacht er. Und ja, die Kakerlaken, die er verteilt, seien natürlich echt, schmunzelt er. Maleficus wird an unterschiedlichen Abenden von zwei Cousins gespielt, die aus einer Zirkusfamilie kommen und daher das Reisen gewohnt sind.

Die Reise des „Zirkus des Horrors“ wird sicherlich, auch nach dem Gastspiel in Düsseldorf, noch lange weiter gehen. Zirkus ohne Tiere setzt neue Standards und fordert Artisten, die sich nicht hinter tanzenden Elefanten, durch Ringe springende Tiger und hopsende Hunde und Ziegen verstecken können. Stattdessen fließt hier echtes Blut. Eine Tatsache, die zwar abschrecken mag, den ein oder anderen jedoch so fasziniert, dass er die Show auch ein zweites Mal besuchen möchte.

Wir auch.

„Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen.

Unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 – 1916), österreichische Erzählerin

Liebst,
Conny und Team

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