Frei nach dem Motto “Livestream ist das neue Live“ (zumindest noch vorerst), haben wir uns gestern ein Fläschchen Wein aufgemacht und der Lesung von Campino gelauscht. Fest steht: wer Lust auf einen Mix aus Musik, Lachen, Nachdenklichem und eine unverwechselbare Stimme hat, war hier gut aufgehoben.
Von den Hosen, über den Vater bis hin zu Fußball – Hope Street
Die Lesung war eine bunte Mischung aus allem, was man mit Campino verbindet. Er erzählte von einem Konzert, bei dem es eine Schlägerei gab, davon, dass er einmal Backstage ausgetickt ist, weil sein Empfang nicht ausreichte, um ein Liverpool Spiel störungsfrei zu sehen und vom schwierigen Verhältnis zu seinem Vater.
Letzteres Thema war es auch, das beim ein oder anderen für ein wenig Pipi in den Augen gesorgt haben dürfte. Immerhin sprach Frege hier ein Thema an, das viele Kinder der Nachkriegsgeneration beschäftigt. Die Frage danach, wie die Eltern das Regime unterstützen konnten und was sie wohl in den Kriegsjahren erlebt haben.
Campino liest, wir lauschen
Schade, dass wir die Lesung zu Hope Street nicht Live erleben durften. Ansonsten wäre der „Ich bin ein guter Kumpel und erzähle dir aus meinem Leben“-Effekt sicherlich noch ein wenig mehr rübergekommen.
Besonders beeindruckend ist hierbei der Umstand, dass es nie den Eindruck machte als wollte Campino etwas beschönigen. Stattdessen saß ein Mann mit einem Glas Wein am Tisch, der zu sich und seinen Macken stand. Punk in Perfektion? Vielleicht. Authentizität von jemandem, der weiß, wo er herkommt und was er will? Ganz sicher.
Liebst,
Conny