Wir haben uns für euch die Premiere der Rocky Horror Show in Düsseldorf angeschaut. Mit dabei: Sky du Mont als Erzähler, ganz viel Skurrilität und ein Publikum, das nicht zögerte, den Inhalt der Fanbags (unter anderem Rasseln, eine Wasserpistole und Konfetti) an den entsprechenden Stellen auch einzusetzen.
Die wohl mitreißendste Freak Show – ever
Wer die Rocky Horror Show besucht, weiß, dass er keine Familienunterhaltung gebucht hat. Stattdessen erwartet den Zuschauer eine Darstellung des englischen Ensembles, die Gesellschaftskritik, Sexyness und Freakshow zugleich ist.
Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass ein Blow Job hinter einer Schattenwand oder eine grandiose Travestie-Nummer nach der anderen niemanden schockt. Es geht um mehr. Es geht um das Vorhalten gleich mehrerer Spiegel, die Frage nach dem Sinn des Lebens und vielleicht auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Ehe, Monogamie und Wissenschaft. Doch egal, wo an diesem Abend der Fokus angesetzt wurde: es ging definitiv auch um Spaß.
„I remember doing the Time Warp…“
Kaum ein anderes Lied wartet mit einer derartigen Ohrwurm-Garantie auf. Spätestens bei der Zugabe der Nummer hält es niemanden mehr auf den Sitzen. Mal mehr, mal weniger Choreokonform wackeln wir uns durch die Takte, klatschen und bejubeln ein Ensemble, das sicherlich nicht nur am Abend der Premiere alles gegeben hat.
„Laaangweilig!“ – Nein, das muss so!
Wie immer schlagfertig und witzig zeigte sich Sky du Mont, der zum xten Mal die Rolle des Erzählers in der Story einnahm. Frei nach dem Motto „Einer muss den Job ja machen“ wird dieser tatsächlich mit Texten ausgestattet, die auf den ersten Blick so tiefgründig sind, dass sie nicht in die grotesk-bunte Handlung zu passen scheinen. Und genau deswegen gehört es mittlerweile zum guten Ton, den Erzähler auszubuhen, mit „Boring!“-Rufen zu belästigen und anderweitig verbal seinen Unmut kundzutun. Und du Mont? „Sie können ruhig „Buh!“ rufen. Ich gehe eh nicht, bevor die da hinten umgebaut haben.“ sagt er vor dem geschlossenen Vorhang.
Spätestens zum Ende des Stücks zeigte sich jedoch, dass das Ensemble wirklich alles richtig gemacht hatte. Standing Ovations für ein Werk, das noch bis zum 06. Mai 2018 im Capitol gastiert.
Liebst,
Conny