Robbie in Gelsenkirchen – YES HE CAN!

von | Juni 26, 2025

Robbie in Gelsenkirchen – YES HE CAN! Foto: niveau-klatsch

Robbie in Gelsenkirchen – YES HE CAN! Foto: niveau-klatsch

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Wir mussten uns alle ein wenig gedulden, aber: Gestern war es soweit. Robbie Williams gab das erste Deutschland Konzert seiner Britpop Tour. Dieses fand in Gelsenkirchen statt – an einem Ort, den er (und auch der Frontmann der Band „The Lottery Winners“) nicht wirklich aussprechen konnte. Sympathiefaktor 100. („Gelsenkrü-chchchchten?“)

Und so war der Abend!

The Lottery Winners wärmen das Publikum auf

Können wir einmal festhalten, dass ich selten eine derart sympathische Vorband wie The Lottery Winners gesehen bzw. gehört habe? Gleich zu Beginn gaben sie uns zu verstehen, dass sie in ihrer Heimat, in England, eine große Nummer wären. „Aber in Deutschland? Sch***e!“ Angeblich haben sie für ihren Gig in Bochum in diesem Jahr nur 7 Tickets verkauft. Ob es stimmt, werden wir wohl nie erfahren.

Dafür haben sie der Menge ordentlich eingeheizt. Und irgendwie hatte man den Eindruck, als hätten sie sich ein wenig vom „großen Meister“ inspirieren lassen, als es darum ging, über psychische Gesundheit zu sprechen. So erklärte der Frontmann sein ADHS als seine ganz persönliche Superpower. Ja, er schaffte es, die Fans zu begeistern, die ja eigentlich nicht wirklich für ihn da waren und Herzen zu erobern – zumindest musikalisch.

20:45 Uhr: Robbie ist da

… und wie. Diesmal nicht mit „Let me entertain you“, sondern mit „Rocket“ als erstem Song. Gewagt? Mag sein. Aber 1. wird der Song ohnehin zu selten im Radio gespielt und 2. braucht er genau deswegen ein wenig Promo.

Robbie schwebt im Raumanzug von seinem Gerüst. Feuerfontänen. Seine Tänzerinnen nehmen ihm den weißen Einteiler ab und kurz darauf erklingt auch schon ein vertrautes „Hell is gone and heaven’s here!“. Spätestens jetzt brennt die Ranch.

Ich war bisher auf jeder Tour und muss sagen, dass ich sicherlich das bin, was man als „Fan-Girl“ bezeichnen kann. Irgendwie. Aber die Songliste dieser Tour hat mich zu 100 Prozent und mehr als alle anderen davor überzeugt. Egal, ob „Old before I die“, „My Way“ oder „Something Beautiful” – eigentlich gibt es nichts, was mir gefehlt hat. Warum er „Forbidden Road“, den Soundtrack zu „Better Man“, nicht aufgenommen hat… keine Ahnung. Dafür waren Lieder mit dabei, die ich noch nie live gehört habe. Auch schon.

Mr. Entertainment kann es noch

Wie bereits in der Überschrift erwähnt: Robbie ist da. Wirkt aufgeräumt und scheint auch weniger „Rücken“ zu haben als vorher. Er gehört zu den Leuten, die den Raum ausfüllen, ohne viel machen zu müssen. Und wenn es vielleicht etwas war, das mir gestern aufgefallen ist, war es, dass ich durchaus auch mit weniger „Effekten“ hätte leben können. Robbie braucht eigentlich keine Pyro, keine Outfitwechsel und keine große Showtreppe, um das Publikum zu überrollen.

Dass er bei dieser Tour noch eine Schippe draufgelegt hat, ist beeindruckend und vielleicht das, was viele als die Kirsche auf der Sahne bezeichnen würden. Aber eigentlich reicht auch weniger. Weil er’s halt kann.  

Eine bunte Reise durch eine schrille Karriere

„Britpop“ verbindet einmal mehr das, was Robbie ausmacht. Ein Mix aus Party, Humor, nachdenklichen Momenten und einem kleinen Seelenstriptease, der dieses Mal kürzer ausfällt als es bei der vorherigen Tour der Fall war.

Er spricht über seine „mental issues“, über Ängste, Despressionen und über seine Familie, die der Grund dafür ist, wie er sagt, dass er noch auf diesem Planeten ist. Erst kürzlich habe ihn seine Frau daran erinnert, dass das, was er tut, nicht selbstverständlich ist.

Oder wie er es sagt: „Wenn ihr nicht wärt, wäre ich nur ein Mann, der alleine auf der Bühne in einem Stadion tanzt und singt. Und das wäre ganz schön teuer.“

Nach gestern kann er sich sicher sein, dass sich sehr viele Menschen vorgenommen haben, weiter mit ihm und seiner Musik alt zu werden. Im Herbst soll das neue Album kommen.

Uns freut’s. Der „King of Entertainment“, wie er sich gestern selbst nannte, ist zurück. Witzig. Bei jedem anderen würde man denken „Sei nicht so arrogant.“ Bei ihm: „Stimmt. Biste.“

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