Die Wiesn 2025 war alles – nur nicht langweilig! Von schweißtreibender Hitze beim Start über wetterbedingte Einbrüche und zeitweise Sperrungen bis hin zu Tagen, an denen die Theresienwiese aus allen Nähten platzte: Das größte Volksfest der Welt glich einer Achterbahnfahrt – im wahrsten Sinne des Wortes.
6,5 Millionen Gäste trotz Sperrung
Nach Schätzungen der Festleitung kamen in den 16 Festtagen rund 6,5 Millionen Besucherinnen und Besucher auf das Gelände – leicht weniger als im Vorjahr (6,7 Millionen). Hauptgrund: die Sperrung am mittleren Mittwoch.
Auch die „Oide Wiesn“ musste einen leichten Rückgang verkraften – dort wurden 360.000 Gäste gezählt (2024: 430.000).
Bunt, international, familiär
Wie gewohnt zeigte sich das Publikum vielfältig: Familien, Jugendliche, Kollegengruppen und Seniorinnen – sie alle feierten friedlich Seite an Seite. Rund 30 Prozent der Gäste am mittleren Samstag kamen aus dem Ausland, im Durchschnitt etwa 21 Prozent. Besonders viele reisten aus den USA, Italien, Großbritannien, Österreich, Polen, Spanien, Frankreich, Indien und Schweden an.
Trotz Wetterkapriolen und Sicherheitsmaßnahmen zeigten sich Schausteller, Wirte und Festleitung zufrieden mit dem Verlauf der Wiesn.
Genuss mit Tradition – und Trend
Die bayerische Küche bleibt ein Dauerbrenner. Klassiker wie Hendl, Brezn und Schweinshaxn gehören einfach dazu – doch auch vegetarische und vegane Angebote haben ihren festen Platz gefunden. Besonders beliebt: Kässpatzen und Rahmschwammerl mit Knödeln.
Während die großen Wiesnwirte bei Speisen (ohne Hendl) ein Plus von 5 bis 6 Prozent meldeten, verzeichneten kleinere Zelte immerhin 3 bis 4 Prozent Zuwachs. Beim Bier blieb es mit 6,5 Millionen Maß etwas unter dem Vorjahr (7 Millionen). Dafür legte der Absatz von alkoholfreiem Bier um bis zu 10 Prozent zu – ein klarer Trend.
Eis, Mandeln, Maßkrüge
Der Straßenverkauf spiegelte das Wetter: Bei Hitze griff man zum Eis, bei Kälte zu gebrannten Mandeln. Renner blieben die klassischen Leberkäs-, Fisch- und Bratwurstsemmeln.
Rund 116.000 Maßkrüge wurden von Ordnern eingesammelt – deutlich mehr als 2024 (98.000).
Schausteller: Zufrieden trotz Regen
Auch die Betreiber der Fahrgeschäfte können lächeln. Die „wilden“ Bahnen lieferten Adrenalinkicks, während an Regentagen Indoor-Attraktionen wie das Teufelsrad Hochkonjunktur hatten. Besonders erfreulich: Familien mit Kindern sorgten auch außerhalb der Familientage für volle Kassen.
Sicherheit: Gemeinsam stark
Ein großes Lob ging an alle Sicherheitskräfte. Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienst und private Sicherheitsdienste arbeiteten Hand in Hand. Die Besucherinnen und Besucher akzeptierten Kontrollen an den Eingängen gelassen und bedankten sich sogar für die spürbare Präsenz.
Besonders erfreulich: Die Zahl alkoholisierter Minderjähriger ging erneut zurück. Der Jugendschutz lobte das verantwortungsbewusste Verhalten junger Wiesn-Gäste.
Nach der Sperrung: 150.000 Gäste kamen trotzdem
Trotz der kurzzeitigen Sperrung am Mittwochabend blieb die Stimmung ungebrochen. Wiesnchef Dr. Christian Scharpf resümierte zufrieden: „Der sonnige Feiertag war der besucherstärkste Tag – trotz der einstündigen Sperrung. Dass nach den Ereignissen am Mittwoch noch rund 150.000 Menschen kamen, zeigt, dass sich die Besucher sicher fühlen und sich die Freude am Oktoberfest nicht trüben lassen.“
Polizei und Sanitäter: Routiniert im Einsatz
Die Polizei sprach von einem „normalen Einsatzgeschehen“, die Aicher Ambulanz hingegen von einer „herausfordernden Wiesn“. Besonders das erste Hitze-Wochenende sorgte für 28 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr. Trotz Sperrungen blieb die Lage stets unter Kontrolle.
Jugendschutz und Familienfreundlichkeit
Der Jugendschutz zeigte sich ebenfalls zufrieden: Einige alkoholisierte Jugendliche wurden angesprochen, alle befanden sich jedoch in Begleitung. Inobhutnahmen waren nicht nötig. Rund 200 Eltern wurden auf das Kinderwagenverbot nach 18 Uhr hingewiesen – alle reagierten verständnisvoll. Der Still- und Wickelraum wurde gut genutzt.
Kuriose Fundsachen: Von der Knirschschiene bis zum Akkordeon
Im Wiesn-Fundbüro wurden über 4.500 Gegenstände abgegeben – ein Plus von rund zehn Prozent. Darunter:
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1.100 Kleidungsstücke
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800 Geldbeutel
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400 Smartphones
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370 Brillen
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25 Smartwatches
Und die kuriosesten Funde? Ein Geldbeutel mit 620 Euro Bargeld, eine Knirschschiene, ein neues Dirndl, eine Lederhose, ein Akkordeon, eine Besteckkiste und sogar ein iPhone 17.
Sauber, sicher und lecker: Die Lebensmittelkontrolle zieht Bilanz
Die Lebensmittelüberwachung war mit sieben Kontrolleuren im Einsatz und prüfte 392 Betriebe auf Herz und Nieren. Insgesamt wurden 1.076 Kontrollen durchgeführt und 83 Proben entnommen – darunter Bier, Würstl und Fertiggerichte.
Das Fazit fällt positiv aus: Hohe Hygienestandards, kaum Mängel, und wo doch etwas auffiel, wurde es sofort behoben.
Fazit:
Die Wiesn 2025 hatte Wetterkapriolen, Sperrungen und Hitzerekorde – doch die gute Laune blieb. München bewies einmal mehr: Egal, was kommt – gefeiert wird immer!