Honig – flüssiges Gold oder klebrige Enttäuschung? Stiftung Warentest hat sich wieder einmal mit der süßen Verführung beschäftigt und 24 Blütenhonige unter die Lupe genommen. Das überraschende Ergebnis: Günstige Discounter-Honige haben oft die Nase vorn, während manche teuren Sorten aus Deutschland eher so naja sind.
Bienen arbeiten überall gleich – nur die Preise unterscheiden sich
Ob in Deutschland, Mexiko oder der Ukraine – Bienen kennen keine Grenzen (zumindest nicht, bis ein Imker mit dem Smoker kommt). Sie sammeln fleißig Nektar, tragen ihn nach Hause und zaubern daraus Honig. Klingt nach einem fairen Wettbewerb, oder? Doch beim Blick ins Regal zeigt sich: Während manche Gläser Luxuspreise aufrufen, gibt’s vergleichbare Qualität im Discounter für einen Bruchteil des Geldes.
Laut Stiftung Warentest gibt es den Testsieger für 13 Euro pro Kilo – klingt vernünftig. Doch sieben sehr gute Honige von Handelsmarken sind oft weniger als halb so teuer. Da fragt man sich: Wofür genau zahlt man bei den teuren Varianten? Den edlen Schraubdeckel?
Blumige Namen, aber andere Pollen
Honiggläser haben oft poetische Namen und idyllische Etiketten, die blühende Wiesen und glückliche Bienen versprechen. Doch Stiftung Warentest hat genauer hingeschaut – und siehe da: Der Inhalt passt nicht immer zur Verpackung.
Ein Beispiel: Der „Blütenhonig“ von Dennree zeigt eine malerische Blumenwiese, aber unter dem Mikroskop dominieren Raps- und Baumpollen. Und Alnaturas „Vielblütenhonig“? Klingt nach bunter Mischung, besteht aber vor allem aus Sonnenblume und Fetthenne. Nun ja, „Etikettenhonig“ wäre vielleicht der passendere Name gewesen.
Keine Tricks, aber auch keine Wunder
Eine gute Nachricht gibt es aber: Trotz Honig als einem der am häufigsten verfälschten Lebensmittel fanden die Testerinnen und Tester keine Hinweise auf üble Machenschaften. Kein Zuckerwasser, keine dubiosen Zusätze – nur manchmal ein bisschen kreatives Marketing.
Wer genau wissen will, welcher Honig wirklich überzeugt, findet alle Testergebnisse in der April-Ausgabe von Stiftung Warentest oder online auf test.de/honig.
Also, liebe Honig-Fans: Vielleicht lohnt es sich, beim nächsten Einkauf mal die günstige Variante zu probieren – eure Bienen haben schließlich auch nicht mehr oder weniger gearbeitet als die der Luxusmarken.


