Das Meer war schon immer ein Ort der Sehnsucht, der unsere Gedanken anregt, Wünsche entfaltet und als Inspirationsquelle für neue Ideen dient. Es ist daher nicht überraschend, dass das Entdecken der Unterwasserwelt zu den ältesten Träumen der Menschheit zählt. In der heutigen Zeit gibt es kaum eine andere Freizeitbeschäftigung, die ein intensiveres Naturerlebnis bietet als das Tauchen. Das unmittelbare Gefühl des Wassers in Kombination mit der Nähe zu einer ansonsten unsichtbaren Natur voller vielfältiger Lebensformen macht das Freizeit- oder Sporttauchen zu einem einzigartigen Erlebnis.
Archäologische Entdeckungen zeigen, dass bereits vor etwa 6000 Jahren Freitaucher in die Gewässer eintauchten, um Muscheln und Schwämme zu sammeln. Die heutigen Apnoeisten setzen somit eine alte Tradition fort – auch wenn sie nicht die Absicht haben, etwas aus dem Meer zu entnehmen, sondern vielmehr mit einer auf ihren Sport abgestimmten Ausrüstung tauchen. Moderne Gerätetaucher benötigen etwas mehr Technik – was ihnen jedoch erlaubt, längere Zeit unter Wasser zu bleiben. Das Beste an beiden Varianten: Tauchen ist eine Freizeitaktivität für Menschen jeden Alters.
Erste Schritte und die Ausrüstung
Zu Beginn benötigt man eine Tauchmaske (oft auch Taucherbrille genannt), einen Schnorchel und ein Paar Flossen. Diese drei Komponenten – auch als ABC-Ausrüstung bezeichnet – sollten für jeden Aquanauten zur Grundausstattung gehören, egal ob das Ziel Apnoe- oder Gerätetauchen ist.
Bei Maske und Flossen kommt es auf eine gute Passform an, während beim Schnorchel vor allem darauf geachtet werden sollte, dass er aus Sicherheitsgründen nicht zu lang ist. Für Anfänger sollten die Flossen zu Beginn eher weich sein. Mit zunehmender Übung kann man auf ein Modell mit härterem Flossenblatt umsteigen, um auch stärkere Strömungen besser bewältigen zu können. Flossen für das Freitauchen sind länger als die Schnorchelflossen. Für das Gerätetauchen sind die Blätter stabiler; diese Flossen sind häufig als Barfußversion mit Schuhteil oder als offene Flossen mit Fersenriemen für Füßlinge beim Kaltwassertauchen erhältlich.
Wer sicher ist, dass Schnorcheln oder Tauchen genau das Richtige für ihn ist, ist mit einer eigenen ABC-Ausrüstung bestens ausgestattet. Wenn das Vergnügen im Wasser jedoch über einige Minuten hinausgehen soll, sollte auch die Anschaffung eines Neoprenanzugs in Betracht gezogen werden. Diese gibt es sowohl mit langen Ärmeln und Beinen als auch als Shorty mit kurzen Ärmeln und Beinen. Das Material schützt nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Sonneneinstrahlung.
Für Gerätetaucher richtet sich die Wahl des Tauchanzugs nach der Wassertemperatur und dem individuellen Kälteempfinden. In tropischen Gewässern sind meist Anzüge mit 3- oder 5-mm-Neoprenstärke ausreichend. Für das Kaltwassertauchen sind Halbtrockenanzüge empfehlenswert – diese lassen kaum Wasser an den Körper. Zusätzlich gehören eine Kopfhaube und Handschuhe dazu. Da es bei Anzügen auf eine individuelle Passform ankommt, bevorzugen erfahrene Taucher oft ihren eigenen Anzug. Atemregler zur konstanten Luftzufuhr sowie eine Tariereinheit zur Kontrolle des Ab- und Aufstiegs können in jeder gut ausgestatteten Tauchbasis ausgeliehen werden. Wenn das Tauchen zur Leidenschaft wird, lohnt sich auch der Kauf dieser Ausrüstungsgegenstände.
Das Gleiche gilt für Tauchcomputer. Diese haben weitgehend Tiefenmesser und Tabellen ersetzt und sorgen durch ihre präzisen Berechnungen für ein noch sichereres Taucherlebnis. In den Hallen 11 und 12 der boot Düsseldorf präsentieren sich die bekanntesten Hersteller von Tauchausrüstung und bieten fachkundige Informationen zu allem, was für Freitaucher und Gerätetaucher von Bedeutung ist.
Zusätzlich finden sich in diesen beiden Messehallen Stände von Fachhändlern des Tauchsports. Wer vor dem Messebesuch bereits etwas stöbern möchte, kann dies in der Aussteller- und Produktdatenbank auf www.boot.de tun. Im Grunde kann jedoch auch jegliche notwendige Ausrüstung bei einer gut ausgestatteten Tauchbasis ausgeliehen werden.
Der Tauchkurs
Tauchen zählt zu den sichersten Sportarten überhaupt. Das Wissen über das richtige Verhalten unter Wasser bildet die Grundlage dafür. Während einfaches Schnorcheln und Beobachten der Unterwasserwelt jederzeit von der Oberfläche aus möglich ist, gibt es spezielle Kurse für ambitionierte Freitaucher. In diesen Kursen geht es jedoch nicht darum, wie schnell man Tiefenrekorde brechen kann. Vielmehr lernen angehende Apnoeisten durch spezielle Übungen ihre Atemtechnik zu verbessern und ihre Bewegungsabläufe beim Abtauchen sowie Unterwasser zu optimieren.
Ohne Ausbildungsnachweis darf man aus den genannten Sicherheitsgründen weder im heimischen See noch im Meer tauchen. Der Tauchkurs selbst ist jedoch keineswegs so komplex wie ein Studium mit Doktorarbeit; er lässt sich leicht bewältigen. Nach einem kleinen ärztlichen Check geht es dann richtig los.
Wer sich noch unsicher ist, ob Tauchen wirklich das Richtige für ihn ist, kann dies bei einer Tauchbasis während eines Schnuppertauchgangs sogar vor dem Gesundheitscheck herausfinden. Weltweit existieren zahlreiche Ausbildungsorganisationen. Das Positive daran: Fast alle erkennen die Tauchscheine der anderen international ohne Vorbehalte an. In Düsseldorf sind seit Jahren die bekanntesten vertreten. Dazu zählt der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST), in dem die deutschen Tauchsportvereine organisiert sind. Deren Mitglieder können in den Vereinen ausgebildet werden und finden zudem in vielen Teilen der Welt kommerzielle Tauchschulen, die dem VDST oder der internationalen Sporttauch-Dachorganisation CMAS angegliedert sind.
Die Professional Association of Diving Instructors (PADI), 1966 in den USA gegründet, gilt als größte kommerzielle Tauchausbildungsorganisation weltweit. Auch Scuba Schools International (SSI), ebenfalls in den USA 1970 ins Leben gerufen, sind heute global vertreten.
Wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen gegeben sind, steht dem Unterwasservergnügen fast jedem Alter nichts im Wege. Bei älteren Menschen kann jedoch die persönliche Fitness eine Rolle spielen.
Kindertauchen
CMAS sowie VDST bieten Kindern ab acht Jahren Kindertauchkurse an. Dieses Mindestalter wird auch von PADI vorausgesetzt; SSI-Kindertauchkurse sind ab zehn Jahren möglich. Viele Hersteller von Tauchausrüstung haben sich ebenfalls auf junge Aquanauten eingestellt und führen spezielle Kindertauchausrüstungen im Sortiment. Erste Erfahrungen unter Wasser können Kinder auch im Tauchbecken in Halle 12 beim Schnuppertauchen auf der boot 2025 sammeln.
Ab ins Wasser Die letzte Frage bleibt also, wo der Tauchkurs stattfinden soll. Als Mitglied eines Vereins wird man zunächst die ersten Übungen im Pool oder Hallenbad absolvieren können, bevor es je nach Optionen zur praktischen Prüfung in einen See oder ins Meer geht.Der Vorteil einer kommerziellen Tauchschule liegt in dem klar strukturierten Zeitplan. In der Regel kann man auf einer Basis im Urlaub Kurs und Prüfung innerhalb einer Woche abschließen. Wer seinen Tauchschein am Meer macht, hat natürlich den Vorteil, dass er sich dabei schon sehr bald oder sogar von Anfang an im Lebensraum Ozean bewegt. In beiden Fällen steht den neuen Neptunjüngern nach Bestehen des Kurses die gesamte Welt für aufregende Tauchabenteuer offen.
Reisetipps für Tauchanfänger Rund 71 Prozent unseres Planeten sind mit Wasser bedeckt; dennoch unterscheiden sich die Meere erheblich voneinander. So weist das Mittelmeer eine hohe Biodiversität auf – viele verschiedene Arten leben dort. Riffbildende Korallen fehlen jedoch; stattdessen findet man in vielen Regionen bunte Fächerkorallen. Ein Vorteil dieses Meeres: Die Tauchgebiete in Kroatien, Italien, Südfrankreich und an der spanischen Costa Brava sind bequem mit dem Auto erreichbar.
Das nördlichste Meer mit tropischen Korallen ist das Rote Meer. Besonders entlang Ägyptens Küste zwischen El Gouna nördlich von Hurghada bis weit im Süden bei Hamata gibt es zahlreiche Tauchschulen und -basen. Im Golf von Aqaba findet man an der Sinai-Küste im ägyptischen Sharm el Sheikh sowie in Dahab viele Tauchbasen. Auch das jordanische Tauchrevier gegenüber von Aqaba erfreut sich großer Beliebtheit. In beiden Destinationen kann sowohl vom Ufer als auch vom Boot aus getaucht werden.
Wer seinen Tauchurlaub auf einer kleinen tropischen Insel verbringen möchte, findet beispielsweise auf den Malediven im Indischen Ozean ein ideales Ziel. Mauritius bietet zudem eine größere Fläche mit ebenso wunderbaren Tauchplätzen. Für diejenigen, denen Europa nicht weit genug entfernt erscheint: Die Philippinen und Indonesien sind bei Tauchern weltweit bekannt für ihre Artenvielfalt unter Wasser. Gleiches gilt für die Gewässer Thailands; hier wird meist vom Boot aus getaucht.
Für tropische Gewässer gibt es außerdem ein großes Angebot an Tauchkreuzfahrten; dafür sollte jedoch bereits etwas Erfahrung nach dem ersten Kurs vorhanden sein.
An alle Leserinnen und Leser, die nun neugierig geworden sind auf das Erleben der Unterwasserwelt: Die boot Düsseldorf bietet vom 18. bis zum 26. Januar die perfekte Gelegenheit, die Faszination des Tauchsports näher kennenzulernen und Destinationen aus aller Welt in Halle 12 sowie im anschließenden Bereich Seaside in Halle 13 zu entdecken.