Beim ersten Straßenkarneval seit Beginn der Corona-Pandemie feierten viele Tausende Möhnen und Jecken Altweiber in der Landeshauptstadt. Obwohl mehr Feiernde als in den Vorjahren in der Altstadt verzeichnet wurden, blieb die Atmosphäre meist friedlich und fröhlich.
Das Glasverbot wurde auch im 13. Jahr wieder hervorragend angenommen. Feuerwehr und Hilfsorganisationen hatten im Laufe des Tages deutlich weniger medizinische Notfälle als 2020 zu verzeichnen. Einige Widerstandshandlungen trübten die insgesamt günstige Bilanz jedoch, bei denen leider auch einige Einsatzkräfte verletzt wurden.
„Unser Motto ‚Wir feiern das Leben‘ passte perfekt zu diesem Altweiberdonnerstag. Es war mir eine große Freude, den ganzen Tag über in so viele strahlende Gesichter zu schauen. Ich danke allen Einsatzkräften, dass sie dafür gesorgt haben, dass dieser erste richtige Karnevalstag nach langer Zwangspause zu einem friedlichen, ausgelassenen Fest wurde“, sagt Oberbürgermeister Dr.Stephan Keller. „Um so bedauerlicher und unnötiger ist es angesichts des so positiv verlaufenen Tages, dass Einsatzkräfte verletzt wurden. Wir werden diese Übergriffe mit aller Härte strafrechtlich verfolgen. Ich wünsche den verletzten Kollegen eine baldige Genesung.“
108 Wildpinkler zahlen je 150,00€ Strafe
276 (2020:240) Einsatzkräfte vor Ort, einschließlich des OSD- und Verkehrsüberwachungspersonals sowie eines Sicherheitsunternehmens, waren präsent und führten zahlreiche Kontrollen durch. Bis zum Ende des Dienstes um 1.30 Uhr am Freitagnacht wurden vom OSD 147 (2020: 74) Jugendschutzkontrollen (Alkohol/Rauchen) durchgeführt, wovon 87 (2020: 57) das freiwillige Vernichten von Alkohol und 53 (2020: 6) Zigaretten betrafen.
Dieses Jahr wurden die Kontrollen gegen Wildpinkler verstärkt und insgesamt 108 Wildpinkler wurden erwischt und mit einer Geldstrafe von 150 Euro sowie einer zusätzlichen Gebühr von 28,50 Euro belegt. Erstaunlicherweise wurden viele dieser Wildpinkler in der Nähe von öffentlichen Toiletten angetroffen, jedoch wurde das Toilettenkonzept angesichts der hohen Anzahl an Feiernden gut angenommen. Außerdem wurden sieben Gastronomen, die trotz Verbotes ihre Terrassen aufgestellt hatten, aufgefordert, ihr Mobiliar wieder zu beseitigen, 20 hilflose Personen, darunter fünf Minderjährige, versorgt und elf Schlägereien geschlichtet und die Polizei hinzugezogen.
Es fanden insgesamt zehn Widerstandshandlungen / Beleidigungen gegen Einsatzkräfte des Ordnungsamtes und der Feuerwehr statt. Drei Einsatzkräfte des Ordnungsamts wurden bei dem Vorfall leicht verletzt, während einer Dienstkraft mehrere Brüche an der Hand zu Wochen des Ausfalls führten. Die Täter wurden nach dem Vorfall in Gewahrsam der Polizei übergeben.
„Unser Rettungs- und Sicherheitskonzept ist an Altweiber voll aufgegangen. Es wurde von allen Beteiligten hervorragend zusammengearbeitet. Wir haben, wie angekündigt, eine deutliche Präsenz gezeigt und Fehlverhalten einzelner konsequent verfolgt und sanktioniert“, sagt Ordnungs- und Feuerwehrdezernent Christian Zaum. „Durch das neue Konzept der mobilen Rettungswachen und Erstversorgungstrupps haben Feuerwehr und Hilfsorganisationen eine professionelle medizinische Notfallversorgung gewährleistet.“
Feuerwehr verzeichnet weniger Einsätze als in den Vorjahren
Die Feuerwehr hatte eine umfangreiche Einsatzplanung für den Tag erstellt, um die Rettungsaktivitäten zu verstärken, indem mobile Rettungswachen und Erstversorgungstrupps in der Altstadt eingerichtet wurden. Es zeigte sich das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Partner, sodass über den gesamten Zeitraum schnelle Hilfe gewährleistet werden konnte. Dank der Unterstützung von über 200 zusätzlichen Helfern des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Malteser Hilfsdienstes sowie der Führungskräfte der Berufsfeuerwehr und der Einsatzkräfte des Technik- und Kommunikationszuges der Freiwilligen Feuerwehr konnte schnelle medizinische Hilfe für die Feiernden gewährleistet werden.
Die Leitstelle der Feuerwehr hatte drei zusätzliche Mitarbeiter, um die Ein-und Anrufe sowie das ansteigende Einsatzaufkommen zu bewältigen. Von Donnerstagmorgen, 16. Februar, 7 Uhr, bis zum frühen Freitagmorgen, 17. Februar, 7 Uhr, koordinierten diese insgesamt 803 (2020: 1.113) Einsätze in der gesamten Stadt. 639 (2020: 795) Notruf- und Krankentransporteinsätze wurden von der Feuerwehr, sowie den vier Hilfsorganisationen ausgerückt.
In den Unfallhilfestellen in der Altstadt konnten bis 24 Uhr 104 (2020: 318) Karnevalisten medizinisch betreut werden. Die häufigsten Ursachen waren Kreislaufprobleme und übermäßiger Alkoholkonsum. 22 (2020: 50) Minderjährige wurden von den meist ehrenamtlichen Helfern bei den Folgen von Alkoholgenuss behandelt. 86 (2020: 179) Jecken und Möhnen mussten zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Einsatzkräfte der Feuerwachen konnten 12 (2020: 10) Brände und 15 (2020: 10) technische Hilfeleistungen löschen.