Das M’era Luna 2017 – Regen? Egal. Stimmung!

von | Aug 21, 2017

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M’era Luna / Foto: Archiv Niveau-klatsch

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Wie schon in den Vorjahren war das M’era Luna-Festival vom 11. – 13. August 2017 der Treffpunkt von Steam Punks, Gothic-Fans und Mittelalterrockern. Mit 25.000 Zuschauern komplett ausverkauft war der Flugplatz Hildesheim dieses Mal sehr gut gefüllt. Aber Enge schafft bekanntlich Gemütlichkeit und Kontakte.

Dabei stand das Festival zunächst unter keinem guten Stern. Immerhin war der Himmel voller Wolken und segnete die Besucher so sehr mit dicken Tropfen, dass kaum jemand schon beim Zeltaufbau trocken blieb. Als die Parkflächen auf abgeernteten Äckern die Autos geradezu aufsaugten und ein Chaos drohte, erwiesen sich die Veranstalter als Organisationskünstler und besorgten zeitnah alternative Parkflächen inklusive einem Shuttleservice per Bus.

Die Stimmung der Besucher konnte das Wetter freilich nicht trüben. Weder auf dem Mittelaltermarkt, der wie schon gewohnt (nicht nur) am Freitagabend ein Treffpunkt für Stammbesucher war, noch bei den Literaturvorlesungen am Freitag, bei der mit dem Kriminalbiologen Mark Benecke neue Akzente gesetzt wurden.

Musik am Samstag

Auch beim M’era 17 gab der Veranstaltungsort bereits Hinweise auf die zu erwartende Stilrichtung. Im Hangar des Flugplatzes wurde Elektro-Musik geboten, auf der Main Stage dominierten Mittelalterrock, Gothic und Metal. Traditionell gehören die Nachmittage den kleineren Bands und gaben damit auch unbekannten Stimmen eine Chance. Ganz sicher genutzt hat diese Chance die Band „Feuerschwanz“, die mit ihrem Motto „Sex ist muss“ kräftig Stimmung auf der Main Stage machten.

Die Headlines vom Samstagabend „Subway to Sally“ und „KMFDM“ enttäuschten nicht. Gerade als die Stimmung bei „ASP“ einem neuen Höhepunkt zustrebte – war alles schwarz. Kompletter Stromausfall auf der Main Stage! Das Publikum – von den Veranstaltern unter anderem per eigener App bestens informiert – machte eine eigene Show bis es wieder auf der Bühne so richtig abging.

Zum Abschluss noch einmal heftiger Regen beim Auftritt von „Korn“ – aber das konnte nun endgültig niemanden mehr schocken – es entstand die beste Stimmung des Festivals.

Das Publikum: Schwarz ist bunt genug! Oder?

Am Sonntag endlich Sonne – und Gelegenheit, die Kostüme zu präsentieren. Die vorherrschende Farbe? Natürlich schwarz. Was aber die bunten Punkte in der Menge nur noch besser zur Geltung kommen lässt. Besonders die Anhänger des Steam Punk präsentieren sich besonders phantasievoll – bunt bis schrill, verschlossen und erotisch. Wie jedes Jahr gilt, dass jeder sein darf, was und wie sie/er will.

Der Sound stimmt auch am Sonntag

Am Sonntagabend – traditionell der Höhepunkt beim M’era – boten „Schandmaul“ – Mittelalterrock vom Feinsten. Den Höhepunkt besorgte – ein Schelm, wer dabei böses denkt – „Blutengel“ schon am frühen Abend mit einer erotisch-bösen Show: von der Nonne zur lüsternen Frau.

Fulminanter und engagierter Abschluss durch „And One“ – entgegen der sonstigen Bühnenaufteilung eine elektro-orientierte Band als Abschluss auf der Main Stage. Ein Fingerzeig für die kommenden Festivals? Immerhin wird diese Stilrichtung immer populärer – auch auf dem M’era Luna.

Zu loben waren auch in diesem Jahr Sound und Licht auf beiden Bühnen. Was der Veranstalter hier auf die Bühne bringt, ist absolut professionell und der Größe des Festivals angemessen.

Über das Camp lässt sich in diesem Jahr kein Urteil abgeben. Zu sehr verwandelte das Wetter sämtliche Wege – mit Ausnahme der asphaltierten Rollbahnen – in eine Schlammwüste. Gegen solche Regenmengen ist jeder Veranstalter machtlos, und trotzdem war die Organisation gut. Nur die Toilettenhäuschen lassen jedes Jahr wieder Kritik aufkommen. Mehr „Örtchen“ und intensivere Wartung – der große Wunsch des Publikums.

Fazit: … und wenn wir nicht gestorben sind, kommen wir im nächsten Jahr wieder

Schon haben die geschäftstüchtigen Veranstalter den Vorverkauf für das M’era 2018 eröffnet. Und die Stammbesucher haben ihr Ticket natürlich auch schon. Kann es eine bessere Empfehlung für ein Festival geben? Es zeigt aber auch: hier feiert sich vor allem die Szene selbst – da braucht es gar keine Headliner auf irgendeinem Plakat. In diesem Sinne: bis nächstes Jahr!

Bildimpressionen vom Mera Luna 2017

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