Nachdem wir nun unsere Knochen halbwegs wieder spüren bzw. bewegen können, nun unser Bericht über die Mud Masters Weeze*. Am Samstag haben Vanessa und ich auf die 18 Kilometer gewagt, unser schwarzes Tracking-Bändchen angezogen und – vielleicht auch ein wenig gebibbert. Immerhin war es unser erster Mud Masters. Auch wenn wir schon Erfahrung darin haben, uns über 18 Kilometer zu quälen, ist ein neuer Veranstalter immer etwas… Neues eben.
Die Strecke – eine Science Fiction Landschaft
Schnell wurde klar: was schön aussieht, muss nicht angenehm zu laufen sein. Weißer, weicher Sand… wie im Märchen. Für die Beine allerdings -joggend- der Horror in Dosen. So verlor der Sand von Weeze schnell seine Faszination und man hörte uns fluchend über den „F*ck Weg!“ durch die Walachei poltern. Jetzt, mit ein wenig Abstand betrachtet, muss jedoch gesagt werden, dass es sich hierbei um eine wirklich einzigartige Kulisse handelte, die ihresgleichen sucht. Teilweise hatte man wirklich den Eindruck, in einem Science Fiction Film zu laufen.
Die Hindernisse – von „Muschi“ bis „Hardcore“
Auch das Hindernisaufgebot beim Mud Masters ist breit gefächert. Während das Überklettern von Heuballen einfach nur Spaß macht, sieht das Ganze bei „Execution“ schon anders aus. 5 Meter über dem Wasser auf einer Klappe zu stehen, die dann -wer hätte es gedacht?- heruntersackt, macht schon Puls. Auch der „Sizzler“ konnte sich sehen lassen. Hier musste durch Strom gerobbt werden. Zum Glück gab es die „Pussy Lane“, wo ohne Strom, dafür mit kaltem Wasser und Matsch gearbeitet wurde.
Die Verpflegung an der Strecke
Und hier kommen wir zu einem Manko des Laufs. 18 Kilometer können lang sein. Verdammt lang. Wer an Kilometer drei mit Bananen und Orangen verwöhnt wird, erhofft sich dies zumindest noch zwei, drei weitere Male. Nicht zu bei den Mud Masters Weeze 2018. Nach den Snacks an besagtem Kilometer drei gab es nur noch Wasser. Dies führte nicht nur zum Unmut einiger Teilnehmer, sondern auch dazu, dass ich zum Beispiel auf den letzten drei Hindernissen keine Kraft mehr hatte, mich irgendwo hochzuziehen. Der Kreislauf wollte nicht mehr, die Muskeln zitterten. Leute, das geht nicht. Hier muss -unserer Meinung nach- deutlich nachgearbeitet werden. Es müssen keine Riegel mit 10.000 Kalorien sein, aber ein paar Bananen nach Kilometer drei hätten sicherlich niemandem weh getan. Hier sind wir von anderen Läufen anderes gewohnt.
Dennoch: die Helferinnen und Helfer leisteten ganze Arbeit. Alle waren gut gelaunt, spornten an und freuten sich über jedes strahlende Gesicht.
Fazit
Der Mud Masters Weeze war -alles in allem- ein voller Erfolg. Auch in der fünften Auflage überzeugt das Konzept. Klarer Schwachpunkt war die Verpflegung an der Strecke. Da nützt es auch nichts, wenn die Hindernisse spektakulär sind.
Dennoch können wir euch den Lauf weiterempfehlen. Wer erstmal schnuppern möchte, kann sich auch für eine kürzere Distanz (sechs oder zwölf Kilometer) entscheiden. Die ganz Harten nehmen dann am besten gleich die Marathon-Distanz.