Die „Rocky Horror Show“- Premiere in Düsseldorf

von | Jan 17, 2015

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

Conny und Dennis meet Torsten Sträter

niveau-texter

Hallo, ihr Lieben,

nur eine Woche gastiert die Rocky Horror Show im Düsseldorfer Capitol Theater, doch diese Tage werden vor Glamour, Rock, Travestie und bombastischer Stimmung nicht zu überbieten sein. Wer schon einmal das Musical besucht hat, wird jetzt mit Sicherheit zustimmend mit dem Kopf nicken. Allen anderen versuche ich jetzt zu beschreiben und in Worte zu fassen, was bei dieser Show alles geboten wird.

Zur Location muss ich wahrscheinlich nicht allzu viel sagen. Das Düsseldorfer Capitol Theater liegt hinter dem Hauptbahnhof und ist einer meiner liebsten Veranstaltungsorte. Dort ist es schön übersichtlich und immer gemütlich und von allen Plätzen, egal ob hinten oder vorne, können die Zuschauer die Bühne gut sehen.

Die Show hat sich für meinen Geschmack definitiv den richtigen Ort ausgesucht. Doch soviel dazu, jetzt zum wichtigsten: dem Musical!

Das Stück begann um kurz nach 20 Uhr. Ein wenig Verzögerung ist bei einer Premiere verzeihbar und in der Wartezeit wurden die Zuschauer wunderbar mit nostalgisch-alten Filmausschnitten unterhalten. So flimmerten zum Beispiel „Tarantula“ oder „Dawn of the Dead“ über die Bühne, was mich stark an die Hollywood Tour im Phantasialand erinnerte und mich gebannt schmunzelnd die Filmausschnitte betrachten lies.

Doch dann ging der Vorhang zu und „Magenta“ betrat die Bühne, um das Publikum mit rauchig rockiger Stimme den Prolog vorzutragen. Danach erschienen zwei der Hauptcharaktere, Brad und Janet, um ihre Verlobung bekannt zugeben. Als Fans der Story waren natürlich alle auf eine Verlobung eingestellt und es wurde mit Konfetti geworfen.
Ja, ihr lest richtig: bei diesem Musical macht das Publikum mit. Deswegen werde ich direkt noch die Zuschauer-Verhaltensregeln erläutern.

Zusätzlich zu dem Fakt, dass man bei der Rocky Horror Show mitmachen muss, kommt noch die Besonderheit, dass es eine klassische Erzählerrolle gibt. Bis auf diese wird das gesamte Stück auf englisch aufgeführt.
In Düsseldorf füllt die Erzählerolle übrigens niemand geringeres als Martin Semmelrogge aus. In anderen Städten war es aber unter anderem auch Sky Du Mont. Zwei Stimmen also, die man unter Tausenden erkennen würde und deshalb super zur Erzählerrolle passen.

Martin Semmelrogge begann das Stück zu erzählen und wurde traditionell bei der Rocky Horror Show üblich mit dem Beschwerderuf „Langweilig“ begrüßt, was Herr Semmelrogge aber gekonnt abgetat beziehungsweise abtuen musste. Dieser Ausruf wird jedes Mal getätigt, wenn der Erzähler beginnt zu sprechen.

Dann wurde es nass. Brad und Janet bleiben in einen Sturm stecken. Für das Publikum heißt das:  Zeitungshut falten, als Regenschutz über den Kopf halten und dann munter mit einer Wasserpistole in die Luft spritzen. Ich hatte leider meine Zeitung vergessen und musste den „Regen“ über mich ergehen lassen.

Weiter geht es mit der Ankunft am Haus von Doktor Frank N Furter und der Begrüßung durch RiffRaff. Der berühmte „Time Warp“ wurde getanzt,… beim bekannten „Jump to the left“ bitte darauf achten die Sitznachbarn nicht mit umzuhüpfen!

Ich möchte jetzt auch nicht alles verraten, nur soviel: die Rolle des Doktoren ist phänomenal, generell ist der ganze Cast super und bis auf die oben schon erwähnten „Requisiten“ wird noch ein Gummi Handschuh, ein Kartenspiel und (nochmehr) Konfetti benötigt.
An die Damen: bitte seid nicht neidisch, falls die Herren auf der Bühne besser auf Highheels laufen können, als ihr selbst!
Und an die Herren: falls „Rocky“ mehr Muskeln hat, als ihr, sagt euch immer wieder vor, dass er ja nur eine Erfindung von Doktor Frank N Furter ist.

Die Rocky Horror Show bedeutet für den Zuschauer über zwei Stunden Party, jede Menge Lachen und Interaktion.
Die Musik von Richard O’Brien hat ja sowieso schon Kultstatus erreicht und auch der Inhalt des Musicals ist heute, wie auch damals schon, immer noch passend sozialkritisch!
Kurzum: ein Muss für jeden Musical Fan und für alle, die Spaß verstehen und interaktiv mitmachen können (und wollen)!

Sarah