Nahverkehr in NRW: Massive Streiks ab 15.04.24

von | Apr 14, 2024

Streik - Symbolbild

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Mit dem Beginn der Frühschicht am kommenden Montag (15. April 2024) treten Mitarbeiter ausgewählter Betriebshöfe der Rheinbahn (Düsseldorf Benrath, Tiefenbroich und Mettmann), der SWK mobil (Krefeld) sowie der Bogestra (Bochum Weitmar) bis zum Ende der Spätschicht in den Streik.

Auf den betroffenen Linien der Unternehmen sind daher Ausfälle und Verspätungen zu erwarten. Die Gewerkschaft ver.di startet zu Wochenbeginn die ersten Streikmaßnahmen im Rahmen des Erzwingungsstreiks, für den sich 97 Prozent der befragten Mitglieder in NRW zuletzt eindeutig ausgesprochen hatten. Ziel der Streiks ist es, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

Zusätzlich findet am kommenden Montag in Dortmund ein vierter Verhandlungstermin zwischen ver.di und dem KAV NW statt. „Nachdem sich die Mitarbeiter mit großer Mehrheit für Erzwingungsstreiks ausgesprochen haben, hat uns die Arbeitgeberseite ein schriftliches Angebot unterbreitet. Obwohl dies als Zeichen der Gesprächsbereitschaft gewertet wird, werden die Verhandlungen weiterhin am Verhandlungstisch geführt und nicht per Postweg“, erklärte Heinz Rech, Verhandlungsführer von ver.di, in Bezug auf das vorliegende Angebot. „Obwohl sich die Arbeitgeberseite bei den Entlastungstagen zu bewegen scheint, fehlt das Angebot weiterhin eine Antwort auf unseren Kompromissvorschlag bezüglich pauschaler und individueller Entlastungstage.“

Die Gewerkschaft plant in den kommenden Tagen und Wochen, den wirtschaftlichen Druck auf die Unternehmen zu erhöhen. Dazu werden flexibel Teilbereiche des Nahverkehrs landesweit zeitversetzt zum Streik aufgerufen. „Unser Ziel ist es nicht, die Fahrgäste zu bestreiken. Mit Wirkungsstreiks wollen wir den wirtschaftlichen Druck auf die Unternehmen erhöhen. Um langfristig einen funktionierenden ÖPNV sicherzustellen, ist mehr Personal erforderlich. Dies wird jedoch ohne verbesserte Arbeitsbedingungen schwer zu erreichen sein!“, so Rech weiter. „Die Mitarbeiter sind vielerorts bereits an ihre Grenzen gestoßen. Ohne Entlastung wird das System aus Überstunden und hohen Krankenständen letztendlich zusammenbrechen.“

ver.di fordert für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in NRW:

  • Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
  • Gleicher Ort für Arbeitsbeginn und -ende
  • Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
  • Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
  • 100 Prozent Jahressonderzahlung
  • Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
  • Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter entsprechend individueller Stufe“.