In der vergangenen Woche hat die hessische Polizei von Montag bis Freitag entschieden gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorgegangen. Innerhalb von fünf Tagen wurden landesweit 50 Wohnungen, Häuser und andere Räumlichkeiten im Rahmen von Schwerpunktmaßnahmen durchsucht. Der Einsatz wurde vom Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften koordiniert.
Die 47 Männer und eine Frau, die beschuldigt werden, sind zwischen 14 und 78 Jahre alt. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sie untereinander in Verbindung stehen. Vier Beschuldigte werden verdächtigt, Kinder sexuell missbraucht zu haben, während den anderen 44 Beschuldigten der Erwerb, Besitz oder Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie zur Last gelegt wird.
Die Durchsuchungen fanden in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Kassel und Offenbach am Main sowie in verschiedenen Landkreisen statt. Insgesamt wurden 263 Datenträger sichergestellt, darunter 91 Smartphones, 40 Computer und Laptops sowie 52 USB-Sticks. Zudem wurden mutmaßliche Tatkleidung, Papiere und Lichtbilder gefunden.
Die Datenträger werden nun forensisch untersucht und sämtliche Bilder und Filme müssen von den Ermittlern gesichtet und bewertet werden.
Bei drei Beschuldigten wurden Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt, darunter eine Schusswaffe sowie Schlagringe und Einhandmesser. Ein weiterer Beschuldigter wurde wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt.
Hintergrund FOKUS
Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie ist ein zentraler Schwerpunkt der hessischen Polizei. Die Einheit „FOKUS“ (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern) wurde im Oktober 2020 ins Leben gerufen und ist seit Februar 2024 fester Bestandteil der hessischen Polizei. Mit rund 275 Mitarbeitern, darunter etwa 150 Ermittlern, setzt sich die hessische Polizei gezielt für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Sexualstraftaten ein.