Inflationsrate erreicht im dritten Monat Höchststand +7,9 %

von | Jun 14, 2022

Symbolbild Inflation/ Foto: Adobe Stock - freshidea

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Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Mai 2022 bei +7,9 %. „Die Inflationsrate erreichte damit im dritten Monat in Folge einen neuen Höchststand in Deutschland.

Hauptursache für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten.

Alle Bereiche sind betroffen

Aber wir beobachten auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis). „Eine ähnlich hohe Inflationsrate gab es zuletzt im Winter 1973/1974 im früheren Bundesgebiet, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise stark gestiegen waren“, so Thiel weiter. Im März 2022 hatte die Inflationsrate bei +7,3 % und im April 2022 bei +7,4 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Mai 2022 gegenüber April 2022 um 0,9 %.

Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Inflationsrate aus

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat sich der bereits zuvor beobachtete Anstieg der Preise für Energie merklich verstärkt und beeinflusst die Inflationsrate erheblich. Hinzu kommen Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten, auch aufgrund der Corona-Pandemie, sowie deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen.

Nicht nur die Energieprodukte, sondern auch andere Güter verteuerten sich infolge der Kriegs- und Krisensituation zunehmend für die Verbraucherinnen und Verbraucher, insbesondere erneut viele Nahrungsmittel.

Energiepreise ziehen um 38,3% binnen Jahresfrist erheblich an

Die Preise für Energieprodukte lagen im Mai 2022 um 38,3 % über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach +35,3 % im April 2022. Dabei haben sich die Preise für leichtes Heizöl mit +94,8 % im Mai 2022 nahezu verdoppelt. Auch Erdgas (+55,2 %) und Kraftstoffe (+41,0 %) verteuerten sich merklich. Die Preiserhöhungen für die anderen Energieprodukte lagen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung, zum Beispiel für feste Brennstoffe (+33,4 %) und Strom (+21,5 %). Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten  wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den kriegs- und krisenbedingten Effekten wirkte sich unter anderem die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne COaus.

Nahrungsmittel verteuern sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 11,1 %

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Mai 2022 für die privaten Haushalte um 11,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 8,6 % im April 2022. Bei allen Nahrungsmittelgruppen wurden dabei Preiserhöhungen ermittelt. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+38,7 %). Ebenso wurden für Fleisch und Fleischwaren (+16,5 %), Molkereiprodukte und Eier (+13,1 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+10,8 %) Teuerungsraten im zweistelligen Bereich beobachtet.

Preisanstieg zum Vormonat um 0,9 %, Preise für Energie und Nahrungsmittel steigen deutlich

Im Vergleich zum April 2022 stieg der Verbraucherpreisindex im Mai 2022 um 0,9 %. Preisanstiege mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher in fast allen Gütebereichen hinnehmen.

Die Energiepreise insgesamt stiegen um 2,8 %. Teurer wurden sowohl die Haushaltenergie (+2,8 %, darunter Erdgas: +5,3 %; Strom: +2,0 %; Heizöl: +1,9 %) als auch die Kraftstoffe (+2,7 %). Für Nahrungsmittel mussten die privaten Haushalte durchschnittlich 2,1 % mehr bezahlen, vor allem für Speisefette und Speiseöle (+9,9 %), Fleisch und Fleischwaren (+4,4 %) sowie Molkereiprodukte (+4,2 %). Den Preisanstiegen standen nur wenige Preisrückgänge gegenüber, insbesondere bei Gemüse (-4,7 %, darunter Tomaten: -25,5 %; Gurken: -19,0 %).

Inflationsrechner gibt Auskunft über persönliche Inflationsrate:

Mit dem persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamtes können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre monatlichen Konsumausgaben für einzelne Güterbereiche entsprechend des eigenen Verbrauchsverhaltens anpassen und eine persönliche Inflationsrate berechnen.

Verbraucherpreisindex, Mai 2022
+7,9 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+0,9 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Mai 2022
+8,7 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
+1,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Quelle: https://www.destatis.de/
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