Hallo, ihr Lieben!
Da die Finger eigentlich das Einzige sind, was ich heute bewegen kann, ohne mich anzuhören, wie ein quietschendes Katzenspielzeug, hier unser Bericht vom 2. Tag des Tough Mudder 2015 in Arnsberg. Nachdem Vanessa, Tahnee und ich bereits im letzten Jahr vom Tough Mudder-Fieber gepackt wurden, haben wir es in diesem Jahr nicht nur geschafft, uns das neongrüne Stirnband zu sichern, sondern auch noch zwei Mitstreiter für die Teilnahme zu begeistern. Mit Dennis und Micha, unserem blinden Teammitglied, waren die „vier fantastischen Fünf“ also komplett.
Pünktlich um 10.40 Uhr ertönte „unsere“ „Eye of the Tiger“-Melodie und wir wurden in die „Wildnis“ rund um das Jagdschloss Herdringen losgelassen. Voller Mut und Erfindungsgeist, der sich in der ein oder anderen Menschenkette zeigte, ging es durch jede Menge Matsch und die Hindernisse, die 2015 teilweise mit dem Zusatz „2.0“ versehen wurden. Genau dieses „2.0“ hatte es in sich. Es drückte sich unter anderem darin aus, dass der „Everest“, das vorletzte Hindernis, um ein ganzes Stück steiler gebaut, und damit für den ein oder anderen noch unerreichbarer, wurde.
Wieder einmal zeigte sich, dass beim „Tough Mudder“ absolut nichts ohne Teamgeist und Teamwork funktioniert. Anders als bei anderen Hindernisläufen, die ja aktuell Hochkonjunktur feiern, sind manche Hindernisse, wie zum Beispiel die vier Meter hohen „Berlin Walls“ ohne Hilfe durch Räuberleitern, schieben und drücken, für die meisten unerklimmbar. Glücklich können sich daher genau die Menschen schätzen, die eine Mannschaft von echten Teamplayern um sich herum haben, bei der jeder um seine Stärken weiß und diese auch einsetzt, wenn es nötig ist. Dennoch wurde auch gestern wieder bewiesen, dass die Sätze „Hier hilft jeder jedem!“ und „Die geilsten Leute sind da draußen auf der Strecke!“ aus dem „Tough Mudder“-Promo-Video nicht aus der Luft gegriffen sind. Sich nicht zu kennen, bedeutet nicht, einander nicht zu helfen. Und genau DAS ist es definitiv, was den „Tough Mudder“ von Veranstaltungen wie dem „Strongman“ unterscheidet. Die Läufer wirken nicht wie Konkurrenten, sondern vielmehr wie eine große Family, zumindest für circa drei bis vier Stunden, in der jeder auf jeden aufpasst.
Unser Micha am Everst Hindernis.
Für Micha, der sein Handicap mit gelben Binden und den berühmten drei schwarzen Punkten, zum Ausdruck brachte und damit zeigte, dass kleine Zipperlein definitiv nur noch als Ausrede gesehen werden können, um nicht an einem „Tough Mudder“ teilnehmen zu können, gab es seitens der anderen Teilnehmer nicht nur Hilfen der besonderen Art, wie zum Beispiel ein Seil am „Everest“, sondern auch an der ein oder anderen Stelle Szenenapplaus. (Lieblingszitat des Tages: „Sag mal, ist das ein Selbstversuch oder bist du wirklich blind?“)
Und heute? Heute werden wahrscheinlich schon wieder alle Hindernisse abgebaut, der Wald und der Matsch wieder der Natur überlassen und seitens der Teilnehmer Wunden versorgt. Leider hat es auch unseren lieben Dennis erwischt. Dennis hat sich das Außenband angerissen und musste an km 13 leider von den Sanis abgeholt werden. Rein journalistisch können wir also sagen, dass wir auch den Notarzt an der Strecke getestet haben und auch für diesen „Service“ nur Bestnoten vergeben können.
Ein Blick auf die „Tough Mudder“-facebook-Seite zeigt, dass viele Teilnehmer begeistert von der Orga und dem Event im Allgemeinen sind. Dennoch werden einige Stimmen laut, die sich über die Verpflegung an der Strecke und das Finisher-Shirt von „Fruit of the Loom“ beschweren. Die Meinungen gehen IMMER auseinander. Wir fanden die Bananen an den Verpflegungsständen super. Immerhin entsprechen sie im Wesentlichen dem, was wir auch während unserer Vorbereitungszeit konsumiert haben. Auch das Shirt ist vollkommen in Ordnung. Klar unterscheidet es sich von der „Under Armour“-Qualität im letzten Jahr.
Dennoch: Warum das Gezetere? Warum nehmen Menschen an einem Lauf teil? Wegen des Shirts? Wegen des Bieres? Wegen des Stirnbands? Ich brauche keine „Zeichen“, dass ich den „Tough Mudder“ 2015 geschafft habe. Ich WEIß, dass ich dabei war, die Komfortzone verlassen habe und mit dem besten Team der Welt durch den Matsch gewatet, geschwommen und gehopst bin… und DAS kann mir kein Bier oder Shirt der Welt ersetzen!
Daher:
DANKE an unseren Sponsor „Spreadshirt„, der uns unsere Teamshirts zur Verfügung gestellt hat!
DANKE an alle, die gestern dabei waren!
DANKE an unsere Families und Freunde, die unsere Leidenschaft unterstützen, mit uns fiebern und sich heute am „Tag danach“ um uns kümmern!
DANKE an die Menschen, die Fotos gemacht haben, damit wir uns auch noch in 50 Jahren dran erinnern, welch verrückte Knallköppe wir waren!
DANKE an Tough Mudder für die tolle Organisation und dafür, eine Strecke neu zu erfinden!
DANKE an die superlieben Volonteers, die uns angefeuert haben, als würden wir uns schon Jahre kennen!
DANKE für das Seil für Micha am Everest!
DANKE an die starken Jungs, die uns Mädels die Wände hochgerissen haben!
DANKE an das Sani-Team, auch wenn wir euch lieber nicht kennengelernt hätten!
… und DANKE an all unsere Lieben, die sich die Seele aus dem Leib gebrüllt haben, wenn wir aus dem Wald zurück zum Zuschauerweg kamen!
Liebst,
Conny und das ganze Redaktionsteam
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