Hallo, ihr Lieben!
Würdet ihr euch nicht auch wünschen, zu wissen, was euer Gegenüber denkt? Wie er oder sie tickt?
Dann solltet ihr euch unter Umständen einmal mit dem Thema „Körpersprache“ beschäftigen. Thorsten Havener ist Experte auf diesem Gebiet, einer der Besten und aktuell mit seinem Programm „Der Körpersprache-Code“ in unterschiedlichen Spielstätten in Deutschland unterwegs. Dennis war bei seiner Vorstellung in Düsseldorf zu Gast und hatte vorher die Gelegenheit, mit Herrn Havener über das zu sprechen, was uns alle so fasziniert.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen des Interviews!
Alle Termine zur Show und viele weitere Infos zum Körpersprache-Experten findet ihr unter http://www.thorsten-havener.com/!
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Liebst,
Conny
Dennis: „Ihr aktuelles Programm ist der „Körpersprache-Code“. Worum geht es genau?“
T. Havener: „Wie der Name schon sagt, ist das Hauptthema natürlich die Körpersprache, wobei in dem Programm noch viel mehr passiert. Letzten Endes steht über allem, was ich mache, immer der Begriff „Unterhaltung“. Das heißt, mein Ziel ist es, dass die Menschen heute Abend rausgehen und danach besser gelaunt sind als vorher. Und, dass sie vielleicht an der oder anderen Stelle auch sagen: „Ey, ich habe keine Ahnung, wie er das gemacht hat, wirklich. Ich bin total verblüfft, aber es hat jede Menge Spaß gemacht.“ Und darum geht‘s. Es geht um gute Laune, Spaß… Überraschung ist natürlich ein großer Teil der Show.“
Dennis: „Und zurzeit spielen Sie eine aktualisierte Fassung des Programms…“
T. Havener: „Die Premiere des Körpersprache-Codes war genau vor einem Jahr und das Programm wird ständig aktualisiert, das stimmt. Es gab vorher ein ähnliches Programm, das ich dann aktualisiert habe. Aber die richtige Premiere war fast auf den Tag genau vor einem Jahr. Das Programm ist dadurch, dass ich sowieso ständig an der einen oder anderen Stelle schraube immer aktuell.“
Dennis: „Wenden Sie die Impressionen, die Sie für Ihr aktuelles Buch „Ohne Worte“ von 2014 gesammelt haben, auch in Ihrem Programm an?“
T. Havener: „Ja, das mache ich immer. Ich sammele immer nebenbei noch Themen, über die ich auch schreibe und lese aktuelle Studien. Ich bilde mich weiter. Und wenn ich etwas Spannendes gefunden habe, findet das immer sofort Einlass ins Programm. Das Programm ist immer aktuell.“
Dennis: „Das fühlt sich dadurch wahrscheinlich auch für Sie frisch an?!“
T. Havener: „Ja, dadurch bleibt es spannend.“
Dennis: „Was genau bedeutet denn aktualisieren? Frischen Sie bestimmte Nummern auf oder entfernen Sie diese auch aus dem Programm?“
T. Havener: „Im Prinzip schreibt das Publikum die Show. Ich habe gerade zum Beispiel eine neue Nummer. Diese schleife ich ein und das Publikum bestimmt quasi, ob sie drin bleibt oder nicht. Aber wenn so ein Programm mal steht und die Premiere war, dann hatte man vorher schon ein paar Previews. Das heißt, das fertige Programm ist immer etwas, was schon noch Freiraum hat.“
Dennis: „Mit der Körpersprache befassen Sie sich jetzt schon über 20 Jahre. Ist der Akt der Körpersprache ebenfalls eine Sprache, die sich mit den Menschen über die Zeit entwickelt?“
T. Havener: „Das ist eine gute Frage. Ja, na klar. Einige Sachen sind archetypisch, die haben wir in uns. Gewisse Posen machen wir, auch Blinde machen genau dieselben Posen. Also gewisse Sachen sind bei allen Menschen gleich, andere Sachen schleifen sich natürlich ein mit einer gewissen Zeit. Und ich denke, jeder hat seine ganz eigene Körpersprache. Deshalb ist es ja auch so schwer, diese teilweise zu lesen. Wir sind alle Individuen, wir sind alle verschieden. Ich versuche es immer auf das herunter zu brechen, wo alle gleich sind, was bisher gut funktioniert hat. Auch in Japan oder Süd-Europa, wo ich unterwegs war, haben die Dinge alle geklappt.“
Dennis: „Damit haben Sie meine nächste Frage eigentlich schon beantwortet. Also reagieren die Menschen auf der Welt überall gleich auf das, was Sie machen?“
T. Havener: „Das fand ich sehr interessant. Ich hätte gedacht, dass es sehr viel unterschiedlicher ist, aber offensichtlich habe ich eine Kunstform gefunden, in der die Menschen gleich reagieren. Die Verblüffung ist immer dieselbe und egal, wo ich spiele: das Publikum ist doch ähnlich. Ich habe ein tolles Publikum. Ich mag mein Publikum sehr gerne. Davon, dass viele Menschen kommen und sich das anschauen lebe ich natürlich auch. Das Spannende ist wirklich: es gibt kaum regionale Unterschiede.“
Dennis: „Sie haben eben gesagt, dass die Leute mit einem guten und frohen Gefühl nach Hause gehen sollen. Gibt es daneben noch andere Gefühle, die Sie vermitteln möchten?“
T. Havener: „Klar, ich möchte die Leute natürlich auch inspirieren. Ich will, dass die Leute danach auch mal darüber nachdenken: Wie gucke ich eigentlich hin? Worauf könnte ich denn noch so achten? Wie beobachte ich denn? Was sehe ich alles nicht? Wie funktioniert Wahrnehmung? Das sind alles Themen, die in der Show angesprochen werden und die die Leute inspirieren sollen, gewisse Sachen einfach mal auszuprobieren. Das funktioniert gut.“
Dennis: „Sie haben vor vielen Jahren ein Diplom als Übersetzer in den Sprachen Englisch und Französisch bekommen. Haben Sie dies gemacht, um international mehr Bühnenerfahrung sammeln zu können oder hatten Sie eigentlich andere Pläne?“
T. Havener: „Mein Plan war es immer, auf der Bühne zu stehen und Leute zu unterhalten und ich hatte einfach schon immer ein sehr gutes Händchen für Sprachen. Es ist mir leicht gefallen, Sprachen zu lernen und ich wusste, dass man als Übersetzer und Dolmetscher viel über Kommunikation lernt. Letzten Endes ist das, was ich da im Studium gelernt habe, gar nicht so unterschiedlich zu dem, was ich heute mache. Ich übersetze eben nur Körpersprache. Ich bin ein Körpersprache-Dolmetscher. Da gibt es eine riesige Schnittmenge und ich hatte nie wirklich vor, als Übersetzer oder Dolmetscher zu arbeiten. Das war mir sehr schnell klar. Trotzdem hat mir das Studium so viel Spaß gemacht, sodass ich das auf jeden Fall zu Ende studieren wollte. Die Fertigkeit so etwas zu können, finde ich nach wie vor noch faszinierend. Ich bin froh, dass ich das fertig gemacht habe – auch, wenn mir klar war, dass ich diesen Beruf wahrscheinlich nicht mache.“
Dennis: „Sie haben sicher schon andere Künstler aus Ihrem Fachbereich getroffen. Haben Sie sich, wie Ihre Zuschauer, ebenfalls schon einmal gefragt „Wie hat er das gemacht?“?“
T. Havener: „Natürlich, darum geht‘s ja. Das ist ja sehr inspirierend. Dieser Moment, wo man etwas nicht begreift, dieser Moment der Überraschung und des Staunens, den mag ich einfach gerne und ich erlebe das auch selbst immer noch gerne. Deshalb ist das ja ein elementarer Teil der Show, die Leute zum Staunen zu bringen, zu überraschen und auf einem Fuß zu erwischen, wo sie nicht damit gerechnet hätten. Das kann man glaube ich auch nur wirklich gut, wenn man es selbst immer wieder erfährt. Klar gibt es Künstler, die mich auch inspirieren, wo ich dann auch erst einmal hingucke und denke „Boah, wie hat er das denn jetzt gemacht?“. Aber die Frage „Wie hat er das gemacht?“ stellt sich für mich inzwischen gar nicht mehr so. Für mich ist es viel wichtiger zu schauen: hat er die Anderen gut unterhalten? Wie hat er es geschafft, die Leute zu fesseln? Ein großes Publikum auf einen Schlag für sich einzunehmen – das finde ich noch viel spannender.“
Dennis: „Hat so etwas im jüngeren Alter dazu geführt, dass Sie diesen Weg einschlugen?“
T. Havener: „Ja, ich fand das immer schon schön. Dinge, die man sich nicht erklären kann. Dinge, die nicht echt sind. Das finde ich spannend. Illusionen, also: was ist echt? Was ist nicht echt? Was ist Wahrnehmung? Wie kann ich das bei anderen Leuten steuern, also dass die das gar nicht mitkriegen, was ich da eigentlich mache? Das gibt mir schon ‘nen Kick.“
Dennis: „Gilt das auch für Sachen, die auf der Welt an sich unerklärlich sind? Zum Beispiel UFOs oder Kornkreise, bei denen man nicht weiß, ob es echt ist.“
T. Havener: „Genau. Ufos interessieren mich jetzt nicht so besonders, aber so etwas wie die Kreise im Korn oder alte Künste wie das Handlesen. Handlesen ist auch ein spannendes Thema. Es wird immer verpönt und als Unsinn abgetan und jetzt gibt es einige Studien, die zeigen, dass doch etwas dran ist. Es gibt eine Studie in Bristol, die zeigt, dass man anhand der Fingerlänge wirklich rausfinden kann, welche Eigenschaften ein Mensch hat. Das wurde früher verpönt. Inzwischen gibt es Wissenschaftler, die sagen „Guck mal hier, das kann man genau herausfinden“. Das finde ich spannend.“
Dennis: „Wenn ich auf Sie treffe und weiß, dass Sie Körpersprache Experte sind… kann ich meine Körpersprache manipulieren oder sind das oft Gestiken, auf die wir selbst gar keinen Einfluss haben?“
T. Havener: „Ich glaube der Schlüssel ist es gerade, nicht über seine Körpersprache nachzudenken. Wenn du ständig über deine Körpersprache nachdenkst und überlegst: was mache ich denn jetzt mit den Händen? Und wie halte ich meine Füße am besten? Und was mache ich mit den Schultern und wie gucke ich den jetzt an?… dann bist du so tierisch damit beschäftigt an deine eigene Körpersprache zu denken, dass du irgendein Merkmal vergessen wirst. Das heißt, je mehr wir über unsere Körpersprache nachdenken, desto unnatürlicher werden wir tatsächlich und desto unsicherer werden wir auch. Deshalb wäre mein Tipp: Guck, dass du die richtigen Gedanken hast. Guck, dass du selbstsicher bist aufgrund der Gedanken in deinem Kopf. Dann folgt der Körper automatisch, weil der Gedanke den Körper lenkt.“
Dennis: „Gibt es noch Bereiche in Ihrem Fachgebiet, die Sie unbedingt noch ergründen möchten?“
T. Havener: „Immer. Das ist Interessante ist ja: Je mehr man über ein Thema weiß, desto mehr kriegt man auch in Bezug auf neue Möglichkeiten mit. Das gilt nicht nur für mein Thema, das gilt nicht nur für Körpersprache. Das gilt praktisch für jedes Thema, in das man tief eintaucht und da gibt es immer Dinge, die mich noch interessieren.“
Dennis: „Das sind dann auch Sachen, die vielleicht in kommenden Programmen oder Büchern vorkommen könnten?“
T. Havener: „Ja, sicher. Ich bin ständig auf der Suche nach Themen für das neue Programm, das gerade schon entsteht. Generell denke ich mir immer: Alles was mich interessiert, könnte auch viele andere interessieren. Wenn ich etwas spannend finde, wieso sollten das nicht viele andere auch spannend finden? Alles, was mit Psychologie zu tun hat, auch Illusionen, finde ich nach wie vor unglaublich inspirierend. Auch so etwas wie die richtige Betonung von etwas und die richtige Wortwahl. Wie können wir Menschen beeinflussen in dem, was sie denken? Wie können wir Menschen teilweise sogar so stark beeinflussen, dass die gar nicht merken, dass sie ihre Entscheidung gerade gar nicht frei entschieden haben? So etwas finde ich spannend und diese Faszination wird nie aufhören.“
Dennis: „Wenn man das jetzt schon so lange macht: Gibt es Momente, wo einem dies zur Last wird?“
T. Havener: „Nein, ich habe das nie als Last erlebt. Es ist ja nicht so, dass ich ständig rumrenne und jeden, dem ich begegne erst einmal von Kopf bis Fuß abscanne und alles genau beobachte. Ich kann es auch genauso gut einfach mal lassen und mich nicht komplett auf mein Gegenüber konzentrieren. Das kann ich sehr wohl. Ich habe tatsächlich noch nie einen Nachteil davon gehabt, dass ich Körpersprache gut lesen kann. Noch nie.“
Dennis: „Bei anderen Künstlern, wie beispielsweise Musikern, kann es ja sein, dass diese ein Lied hören und es direkt in ihrem Kopf analysieren und sich das Ganze ein bisschen versauen oder kaputt machen…“
T. Havener: „Klar, das ist wie ein guter Journalist. Der wird einen Text natürlich ganz anders lesen, wenn er sich viel mit Sprache auseinander gesetzt hat als jemand, der völlig unbedarft ist und einen Artikel liest. Oder ein Musiker wird ein Stück anders hören. Er will wissen wie es aufgebaut ist, welche Elemente eingesetzt wurden, wie das instrumentalisiert wurde und so weiter. Das ist bei mir auch der Fall. Ich beobachte Leute wahrscheinlich schon anders als ein Mensch, der sich nie mit Körpersprache auseinander gesetzt hat. Aber mir würde tatsächlich nicht einfallen, in welchem Fall das ein Nachteil sein könnte.“
Dennis: „Jetzt sind wir eben schon auf Ihr neues Programm zu sprechen gekommen. Gibt es da schon konkretere Pläne?“
T. Havener: „Nein. Der Körpersprache-Code hat jetzt gerade seinen einjährigen Geburtstag gefeiert. Gestern, also fast auf den Tag genau ist das Programm ein Jahr alt geworden. Das ist für ein Bühnen-Programm nicht alt. Ich denke, ich kann es noch eineinhalb bis zwei Jahre spielen. Und dadurch, dass es sich ständig ändert, ist es für mich auch immer organisch. Jeder Abend ist anders. Die Gäste sind anders, jeder reagiert anders. Kein Abend ist wie der zweite. Das ist etwas, was ich auch sehr gerne mag. Jetzt schon über das neue Programm zu sprechen, wofür ich natürlich auch schon Ideen sammle und auch Textsegmente stehen, wäre wirklich etwas verfrüht.“