Auf neuen Pfaden unterwegs…
Vermutlich hatte sie niemand mehr auf dem Schirm. Sie war die leicht Verrückte aus den 80’ern. Girls wollten immer nur Spaß und dann gab es da ja noch die Balladen „Time after Time“ und „True colours“. An mehr erinnern sich viele wohl nicht mehr.
Jetzt ist Cyndi Lauper zurück. Obwohl sie eigentlich nie wirklich weg war, nur nicht mehr ganz so präsent. Aber ihre Stimme klingt immer noch „wie ein Synthesizer“, sagt zumindest die Elektro-Legende Jean Michel Jarre.
Der französische Musiker hatte sie vor Kurzem für sein Album „Electronica 2“ vors Mikro geholt. Und jetzt ist das neue Werk von Lauper da. Perfekter Zeitpunkt, würde ich sagen. Keine leichte Kost für die, die sie von früher kennen. Das war bis jeher immer ihr „Problem“. Nie konnte man sie wirklich in stilistischer Hinsicht richtig festlegen, eben so, wie es Kritiker gerne hätten. Lauper war das immer egal.
Und auch 2016 ist sie „unusual“. „Detour“ heißt das neue Werk. Die Erwartungen sind hoch. Eigentlich liegt ihr letztes Album nicht so lange zurück, wie man vielleicht denken mag. 2010 erschien „Memphis Blues“, was aber nicht allzu viel Beachtung fand.
In den Medien trat Cyndi Lauper aber des Öfteren in Erscheinung, beispielsweise gemeinsam mit Lady Gaga für eine Aids-Stiftung. Kürzlich bekam Lauper sogar einen eigenen Stern auf dem berühmten Walk of Fame.
Alles richtig gemacht? Vielleicht. Nun also „Detour“.
Und wie bei ihrem vergangenen, sehr blueslastigen Album, probiert sie sich auch hier weiter aus und macht das, wozu sie Lust hat. Beginnend mit „Funnel of love“ erkennt man ihr extravagantes Timbre wieder. Aber die neue Lauper „goes Country“, ein lang gehegter Wunsch der Sängerin. Also kein neues Popalbum, das an alte Zeiten anknüpfen würde.
So bleibt der Name ihres Debütalbum „She’s so unusual“ von 1983 wegweisend und symbolisch für ihre weitere musikalische Laufbahn.