Techno-Classica Essen 2024: Die Highlights der 34. Ausgabe

von | Apr 9, 2024

Oldtimer/ Archiv niveau-klatsch

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Mit einer eindrucksvollen Anzahl von über 1.100 Ausstellern, mehr als 200 Club-Präsentationen und etwa 30 offiziellen Ständen der führenden Handelsunternehmen auf dem Markt, verwandelte die Techno-Classica Essen mit ihrer 34. Veranstaltung die Ruhrmetropole für fünf Tage erneut in das Zentrum der „Oldtimer-Szene“ und zur Hauptstadt des Klassik-Universums.

Hier trafen sich die angesehensten Klassik-Händler, Vertreter der internationalen Klassiker- und Automobilszene sowie Enthusiasten, die mit Leidenschaft und Fachwissen die Erhaltung des automobilen Kulturguts fördern. In den Messehallen in Essen wurde die gesamte Bandbreite der Klassiker-Welt präsentiert.

Über 2.700 Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge konnten bewundert werden – und etwa 2.000 davon konnten direkt vor Ort erworben werden. In den 8 Messehallen und den zwei Freigeländen gab es für jeden Geschmack und Geldbeutel den passenden Klassiker – angefangen bei erschwinglichen Youngtimern wie einem BMW E30 oder VW Golf 2, einer Triumph Spitfire oder einem Mercedes SLK für wenige tausend Euro, bis hin zu einem Riley Kestrel von 1937 für 65.000 Euro oder einem unrestaurierten Austin Sheerline aus dem belgischen Königshaus von 1948 sowie Ferraris im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Eine besondere Ausstellung widmete sich dem 120-jährigen Jubiläum der britischen Königsmarke Rolls Royce rund um den Pavillon der SIHA in Halle 5, wo die Techno-Classica in Anwesenheit von Finanzminister Christian Lindner eröffnet wurde.

Sammlerautomobile im Aufschwung

Die Techno-Classica Essen erfüllte erneut ihren Anspruch, als „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreff“ zu gelten. Aussteller aus über 30 Ländern nutzten die Messe als internationale Plattform für erfolgreiche Geschäfte. Dies galt nicht nur für den Handel mit Fahrzeugen, sondern auch für Zubehör, Kunst, Automobilia, Modellautos und Literatur. Die vielen „Verkauft“-Schilder an Fahrzeugen aller Preisklassen zeigten die Stabilität der Techno-Classica als Anreiz für die weltweite Kauflust und gelegentlich auch als Investitionsmöglichkeit.

Solide Fahrzeuge sind gefragt

Nick Aaldering, Leiter des renommierten niederländischen Unternehmens „Gallery Aaldering“, konnte bereits am ersten Messetag einige der 30 Oldtimer aus seinem Sortiment verkaufen. Aaldering analysierte die Situation wie folgt: „Die Käufer sind vorsichtig und legen Wert auf Werterhaltung – aber realistische Angebote finden schnell entschlossene Abnehmer.“ Frank Wilke, Geschäftsführer von Classic-Analytics, einem Unternehmen zur Bewertung klassischer Fahrzeuge in Deutschland, bestätigte dies: „Es gibt keine andere Messe in Deutschland von vergleichbarer Bedeutung, insbesondere in Bezug auf Vielfalt und Qualität. Der Markt für Oldtimer hat seine Stabilität bewahrt, ist berechenbar geblieben und hat sich größtenteils auf einem hohen Niveau konsolidiert.“ Auch international renommierte Händler wie Dietmar Götz von Klima-Lounge berichteten von erfolgreichen Verkaufsergebnissen: „Die Techno-Classica ist ein Treffpunkt für Sammler und Experten – wir konnten innerhalb der ersten beiden Tage all unsere Lamborghini Traktoren verkaufen und viele wichtige Kontakte zu Lamborghini-Kunden knüpfen.“

Best of Show ist ein Maserati 5000 von 1962

Eine internationale Jury bestehend aus 14 Mitgliedern unter der Leitung von Maikel de Munnik aus den Niederlanden hat das weltbeste Auto unter mehr als 150 Teilnehmern des Concours d’Élégance ausgewählt. Diese verantwortungsvolle Aufgabe führte zur Krönung eines perfekt restaurierten Maserati 5000 mit einer Sonderkarosserie von Pininfarina aus dem Jahr 1962. Dieses Auto wurde ohne Maserati-Embleme an den FIAT-Chef Gianni Agnelli geliefert. Der Spezialist Axel Schütte präsentierte das Fahrzeug in Halle 1, Stand 321 und wurde von Experten und Journalisten zum „Best of Show 2024“ gekürt.

Oldtimer-Clubs und alle „Szene-Vertretungen“ vor Ort

Neben Präsentationen aus Handel und Industrie waren die Auftritte internationaler Klassiker-Clubs immer ein Höhepunkt der Klassik-Weltmesse: Über 200 Oldtimer- und Markenclubs präsentierten sich und ihre Angebote auf liebevoll gestalteten Ständen, oft mit beeindruckenden Inszenierungen aus der Geschichte des Autos. Erstmals konnte der Motorradclub „Münch-Freunde NRW IG“ den begehrten Club-Grand-Prix 2024 gewinnen, da die 77 Clubjuroren die nachgestellte Sahara-Durchquerung des Münch Mammut als herausragende Leistung bewerteten – das schwerste Motorrad der Welt mit Sand, noch vor dem Autofriedhof des „Fusselforums“ und der „Organspende“ der FIAT 600 Freunde.

Doch ist die Klassik-Weltmesse für die Clubs mehr als nur Infotainment-Schau – auch der Oldtimer Bundesverband DEUVET ist sehr zufrieden mit der Messe: „Wir sind froh über das steigende Interesse an der politischen Arbeit für die historische Mobilität. Es ist schön, dass so viele Oldtimer aller Jahrzehnte verkauft werden, weil damit die Fahrzeuge von Gestern auf den Straßen von morgen unterwegs sind.“

Stabilität des Oldtimer-Geschehens

Die konstante Besucherzahl trotz wechselhaften Wetters und der positive Verlauf des Handels während der 34. Techno-Classica haben gezeigt, dass der Erhalt klassischer Fahrzeuge auch in schwierigen Zeiten ein bedeutendes kulturelles Erbe darstellt und ein nachhaltiges Interesse an der Technikgeschichte fördert. An den Wochenenden waren vor allem junge Paare, Familien, Freunde und Kollegen unter den Besuchern zu finden, die mit großem Interesse durch die Hallen schlenderten. Die Zurückhaltung vieler Autohersteller bei der Präsentation ihrer Geschichte wurde durch Sammler, Fans, Händler, Clubs und Aussteller, die mit über 2000 seltenen Fahrzeugen aus aller Welt vertreten waren, kompensiert. Jede der acht Hallen bot ein Automobilmuseum von Weltklasse.